Eigentlich ist er der Taktgeber im defensiven Mittelfeld: Doch Tsiy Ndenge gibt sich mit dieser Rolle bei GC nicht zufrieden. 6 Mal hat er in 15 Partien getroffen – so oft wie keiner seiner Teamkollegen.
In den letzten 6 Meisterschaftsspielen reihte sich der 26-Jährige 4 Mal unter die Torschützen und leistete damit seinen Beitrag zu den Siegen gegen Lugano (2:1), Lausanne-Ouchy (5:2) und Lausanne-Sport (5:0). Auffällig: Ndenge ist es scheinbar wie dem ganzen Team im Letzigrund am wohlsten, nur gegen St. Gallen (1:3) war er in dieser Saison auf fremdem Terrain erfolgreich.
Traumtor gegen St. Gallen als «Durchbruch»
St. Gallen taugt überhaupt als Stichwort für den Aufschwung, den Ndenges Karriere bei GC genommen hat. Rückblende: Die Zürcher liegen Anfang August 2022 gegen die «Espen» 1:2 zurück. Dann kommt Ndenges grosser Auftritt. Der Mittelfeldmann zieht aus der Distanz ab und versenkt den Ball mit seinem ersten Super-League-Treffer für GC sehenswert in der hohen Ecke zum 2:2. Später gelingt ihm auch das Siegtor zum 3:2.
Mit dem Doppelpack bestätigte Ndenge die guten Eindrücke, die der damalige Coach Giorgio Contini von ihm gewonnen hatte. Der Deutsch-Kameruner war nach vier von diversen Verletzungen geprägten Jahren bei Luzern vertragslos gewesen und hatte sich im GC-Probetraining für ein Engagement aufgedrängt.
Wichtige Ergänzung zu Abrashi
Die Knieprobleme, die Ndenge immer wieder zu schaffen machten, hat er seit einiger Zeit im Griff und kann sein Potenzial entsprechend abrufen. Bei den Zürchern verlängerte der bei Leverkusen und Mönchengladbach ausgebildete Mittelfeldspieler seinen Vertrag im Frühling bis 2025.
Davon profitiert auch Continis Nachfolger Bruno Berner, unter dem Ndenge noch einmal aufgeblüht ist. Mit dem heissblütigen Amir Abrashi (1,72 m) bildet der ruhige 1,90-m-Hüne ein ungleiches Duo vor der Abwehr. Wird der GC-Captain ausgewechselt, übernimmt Ndenge meist auch die Binde.
Überwindet GC das Basel-Trauma im «Joggeli»?
Am Samstag ist GC im St. Jakob-Park beim zuletzt wieder erstarkten FCB zu Gast. Der Torriecher des schussgewaltigen Ndenge wird erneut gefragt sein: In Basel gab es für den Rekordmeister letztmals im Mai 2016 einen Sieg in der Super League.