Es waren Szenen, wie man sie sich vor nicht allzu langer Zeit nie und nimmer hätte vorstellen können: Der einst so glorreiche FC Basel verlor im heimischen St. Jakob-Park gegen einen Aufsteiger 0:3. Während die Heimfans die Gäste mit Applaus verabschiedeten, hagelte es für die eigenen Schützlinge Pfiffe, Häme und Spott.
Goalie Marwin Hitz, gegen Stade-Lausanne-Ouchy trotz dreier Gegentore noch der beste Basler, stellte sich nach Spielende vor den Zaun und suchte den Dialog mit den aufgebrachten Fans. Zum Interview mit den TV-Stationen erschien aber auch der Routinier nicht. Ebenfalls fern blieb den Mikrofonen Heiko Vogel, der den Turnaround zumindest im ersten Spiel nach der Entlassung von Trainer Timo Schultz nicht geschafft hat.
Frei gibt als Einziger Auskunft
Einzig Captain Fabian Frei stellte sich den Fragen von SRF. «Es ist eine schwierige Phase für uns. Es ist klar, dass nach so einem Spiel der Frust raus muss», zeigte er Verständnis für die Reaktion der Zuschauer und formulierte gleichzeitig Durchhalteparolen. «Schlussendlich muss es irgendwie weiter gehen. Wir schaffen es nur gemeinsam da raus. Dafür brauchen wir auch die Fans.»
Man hat in der vergangenen Saison gesehen, dass das Innenleben sehr gut war mit ihm an der Seitenlinie.
Gegen alle drei Aufsteiger aus dem Waadtland resultierten bislang Niederlagen. In der Tabelle liegen die Basler mit lediglich 5 Punkten nur deshalb nicht am Ende, weil mit Lausanne-Sport und den Grasshoppers zwei Klubs eine noch schlechtere Torausbeute aufweisen und der FCB noch eine Partie weniger ausgetragen hat.
5 Niederlagen nach erst 8 Runden gab es beim FC Basel seit Bestehen der Super League noch nie. Selbst in der verkorksten letzten Saison resultierte die 5. Niederlage erst am 16. Spieltag.
Nächster Gegner ist YB
Der Trainerwechsel von Schultz zu Vogel habe vielleicht bei einigen Spielern zu Verunsicherung geführt, setzte Frei zu einem Erklärungsversuch für die Bankrotterklärung gegen Lausanne-Ouchy an. Er selbst könne sich eine längerfristige Zukunft mit Vogel, der «bis auf Weiteres» auf dem Trainerstuhl sitzt, aber vorstellen. «Ich wäre sicher nicht abgeneigt. Man hat in der vergangenen Saison gesehen, dass das Innenleben sehr gut war mit ihm an der Seitenlinie. Ich bin aber ja zum Glück nicht in der Position, dass ich darüber entscheiden muss.»
Dass kommenden Sonntag ausgerechnet auswärts bei den Young Boys der Befreiungsschlag gelingt, ist momentan nur schwer vorstellbar. «Es ist klar, dass die nächsten Tage schwierig werden. Es bringt aber nichts, immer noch am Trainerwechsel herumzustudieren», so Frei.