Als sich Ludovic Magnin in die Ferien verabschiedet hatte, war er offiziell noch Trainer in Lausanne. Einen Vertrag beim FCB hatte er bis dato zwar noch nicht unterschrieben. Die mündliche Einigung mit Sportchef Daniel Stucki reichte ihm allerdings, um sorgenfrei die Sonne zu geniessen.
Einen Tag nach Bekanntgabe des Wechsels wurde Magnin am Dienstag offiziell in Basel vorgestellt. Bestens gelaunt stellte sich der Romand den Fragen der Medienschaffenden und gab dabei Einblicke in die Gründe für den Wechsel. «Basel ist ein Klub, dem man nicht absagen kann», erklärte er.
Erfolgreicher «Dreijahresplan»
Zudem hatte er das Gefühl, die Arbeit in Lausanne erledigt zu haben. Mit dem Aufstieg im ersten Jahr, dem Klassenerhalt in der Folge und dem Erreichen des europäischen Geschäfts in der abgelaufenen Saison sei der vereinbarte «Dreijahresplan» perfekt aufgegangen. Das sei im Fussball selten genug der Fall.
Beim FCB hat Magnin nicht nur finanziell ganz andere Möglichkeiten. Mit Xherdan Shaqiri, mit dem er für kurze Zeit in der Nati die Wege kreuzte, hat der 46-Jährige einen echten Unterschiedsspieler in den eigenen Reihen. Die Erwartungen an Magnin sind deswegen höher als noch am Genfersee. Mit Druck wisse er aber umzugehen, zumal in Basel nach dem Double-Gewinn Aufbruchstimmung herrscht.
Wir sind zwei Menschen, die ihre Meinung ‹fadengrad› äussern. Harmonie ist nicht immer im Sinne des Erfolgs.
Die Erwartungen an den neuen Übungsleiter sind hoch. Der Klub will in die Champions League und um den Meistertitel spielen, stellt Sportchef Stucki klar. «Magnin ist es gewohnt, mit Druck umzugehen. Er hat in Lausanne ein gutes Team noch besser gemacht und hat auch schon Titel gewonnen. Das sind alles Attribute, die uns zugesagt haben.»
Magnin selbst hatte bereits nach dem verlorenen Cup-Halbfinal (2:3 n.V.) Ende April ein mündliches Bewerbungsschreiben abgeliefert, als er nach Matchende von der fantastischen Stimmung im St. Jakob-Park und von Basel als Klub schwärmte. Ein Wechsel sei dazumal aber noch kein Thema gewesen. «Es ist lustig, wie das interpretiert worden ist.» Es sei einfach ein unglaubliches Spiel gewesen und die Aussagen habe er ohne Hintergedanken getätigt.
Mit Degen soll's klappen
Magnin ist in der Schweiz als Trainer bekannt, der an der Seitenlinie zuweilen etwas lauter wird. Kritische Stimmen wagen deswegen zu bezweifeln, dass die Zusammenarbeit mit dem ebenso emotionalen Präsident David Degen funktionieren kann.
Magnin verneint nicht, dass es in «der neuen Beziehung» zu Querelen kommen könnte. «Wir sind zwei Menschen, die ihre Meinung ‹fadengrad› äussern. Harmonie ist nicht immer im Sinne des Erfolgs.» Eine weitere Charaktereigenschaft des Duos dürfte für die Zusammenarbeit aber von Vorteil sein. «Wir sind beide nicht nachtragend. Das ist das Wichtigste.»