Noch 90 Minuten hat Pascal Schürpf für GC vor sich, dann ist es wohl vorbei. Seine Zukunft ist weiterhin offen, der Vertrag läuft aus. Der Baselbieter wird den Rekordmeister im Sommer verlassen – und das, obwohl er für GC nach wie vor Spiele mitentscheiden kann.
So wie am Dienstagabend im Hinspiel der Barrage gegen Aarau. Schürpf – nach der Verletzung Young-Jun Lees nach 27 Minuten eingewechselt – brauchte keine Viertelstunde, um mit dem 2:0 für Entspannung auf der GC-Bank zu sorgen. Kurz nach der Stundenmarke ist es indes schon wieder vorbei, für ihn kommt Nestory Irankunda. Ein taktischer Wechsel?
Der Rücken zwingt ihn zum Wechsel
«Ich wünschte, es wäre ein taktischer Wechsel gewesen. Aber es ging etwas gar schnell bei Lee», erklärte Schürpf im Blick. Weil er vor seinem Einsatz kaum Zeit zum Aufwärmen gehabt habe, «hat es im Rücken gezwickt. Natürlich sieht das mit der Ein- und Auswechslung etwas doof aus. Aber GC steht über allem. Wenn ich nicht bei 100 Prozent bin, melde ich das. Für ein Tor hat es ja gereicht.»
Das sehen auch Trainer und Teamkollegen so: Trainer Tomas Oral lobt ihn als «Pfundskerl», Captain Amir Abrashi vergleicht ihn mit einer lebenden Legende. «Pasci ist ein Fuchs – der Thomas Müller von GC. Kommt rein, weiss immer, wo das Tor steht.»
Nur einmal siegte er in der Barrage nicht
Schürpf weiss nicht nur das. Er ist auch ein regelrechter Spezialist was die Barrage betrifft. Das Duell mit dem FC Aarau ist bereits seine 4. Barrage. 2012 unterlag er mit Aarau Sion, 2022 schlug er mit Luzern Schaffhausen und 2024 war er beteiligt, als GC Thun niederrang.
Nach dem 4:0 im Hinspiel gegen Aarau sieht es so aus, als hätte die Geschichte zwischen Schürpf und GC ein Happy End. Und so oder so schwebt der Routinier gerade auf Wolke 7: Denn auch neben dem Platz ist alles in Wonne, er erwartet mit seiner Frau das erste Kind.