Den grössten Meilenstein hat der FC Stade-Lausanne-Ouchy bereits erreicht. Anfang Juni setzte er sich in der Barrage gegen den oberklassigen Favoriten FC Sion in zwei Spielen souverän durch. Auf einen 2:0-Auswärtssieg im Wallis liessen die Westschweizer auf der heimischen Pontaise einen spektakulären 4:2-Triumph folgen. Das Solo von Teddy Okou zum entscheidenden 3:2 war schlicht Weltklasse. Ebenso die Stimmung der über 10'000 Zuschauenden, die den Schlusspfiff kaum erwarten konnten.
Als es dann soweit war, brachen an jenem Abend, dem 6. Juni 2023, alle Dämme. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wurde der Aufstieg in die höchste Schweizer Spielklasse perfekt gemacht. Dies ist insofern beeindruckend, weil der im Lausanner Quartier Ouchy beheimatete Verein vor sechs Jahren noch in der 1. Liga Classic, der vierthöchsten Liga, spielte. Nach zwei Saisons Promotion League und vier Saisons in der Challenge League wartet nun das Abenteuer «Super League».
Ein Abgang schmerzt besonders
Trainiert wird Stade-Lausanne-Ouchy von Anthony Braizat, der in der Vergangenheit bereits Servette und Yverdon unter seiner Leitung hatte. Der 45-jährige Franzose amtet erst seit einem Jahr als Cheftrainer, schaffte also gleich in seiner ersten Saison das grosse Wunder.
Nach derzeitigem Stand kann er grösstenteils auf seine Aufstiegsmannschaft zurückgreifen, die punktuell noch verstärkt wurde. Von YB konnte Mittelfeldtalent Mischa Eberhard geholt werden, aus Frankreich stiessen drei entwicklungsfähige Spieler hinzu. Nicht mehr dabei ist hingegen Okou. Der Torschützenkönig und entscheidende Spieler in der Barrage wechselte innerhalb der Liga zum FC Luzern.
Viel Freude und Aufregung beim Neuling
Nun steht für die «Löwen» die erste und gleichzeitig komplizierte Bewährungsprobe an. Gegen den FC Lugano, letzte Saison Dritter, ist Stade-Lausanne-Ouchy klarer Aussenseiter. Wie wohl gegen jeden anderen Gegner mit Ausnahme von Yverdon. Trotzdem herrschen beim Liga-Neuling viel Freude und Aufregung, wie auf der klubeigenen Webseite zu erfahren ist.
Die Waadtländer messen sich am Mittwoch zum ersten Mal überhaupt mit Lugano. Für die ambitionierten Tessiner mit ihrem Erfolgstrainer Mattia Croci-Torti wäre alles andere als ein Sieg eine Enttäuschung. Dafür sprechen könnten die vergangenen Startschwierigkeiten von Stade-Lausanne-Ouchy: In keiner der letzten vier Challenge-League-Saisons konnten die Romands ihr Startspiel erfolgreich bestreiten.
