Nach dem mageren 0:0 des FC Basel gegen GC am Samstag stehen die Young Boys 8 Spiele vor Saisonende als Meister fest. Noch nie hatte eine Mannschaft den Titel so früh auf sicher. Die Schweizer Presse würdigt die aussergewöhnliche Saison der Berner und spart dabei nicht mit Superlativen:
- Berner Zeitung: «Die Young Boys haben ihre überragende Saison sehr vorzeitig mit dem Meistertitel gekrönt. Sie bestreiten in vielen Bereichen eine Spielzeit der Superlative und Rekorde [...]. Und YB wird dem Rivalen FC Basel weitere Bestmarken bezüglich Punkte, Tore, Vorsprung abjagen, wenn der souveräne Leader derart überzeugend weiterspielt.»
- Tagesanzeiger: «Beeindruckend ist, mit welcher Konstanz die Young Boys agieren. Selbst wenn sie nicht begeisternd auftreten, finden sie meistens einen Weg zum Sieg. Häufig durch Last-Minute-Tore, was ihre ausgeprägte Siegermentalität unterstreicht.»
- Blick: «Es war eine Machtdemonstration in Gelbschwarz!»
YB dominierte die Saison von Beginn weg nach Belieben. Als Hauptgrund für den Erfolg haben die Schweizer Medien vor allem zwei Männer ausgemacht:
- Ostschweiz am Sonntag: «Hauptverantwortlich für den Höhenflug von YB ist Sportchef Christoph Spycher. Mit klugen Transfers von jungen Spielern formte er jenes Team, das wie von selbst von Erfolg zu Erfolg eilt.»
- NZZ online: «Es sind viele kleine Sachen, die das Grosse ausmachen und eine im Berner Fussball lang vermisste Glaubwürdigkeit schaffen. Für diese Zuverlässigkeit steht namentlich der Sportchef Spycher.»
- Berner Zeitung: «Gerardo Seoane hat die starke Arbeit des letztjährigen Meistercoachs Adi Hütter nicht nur fortgesetzt, er hat Mannschaft und Spieler entwickelt, YB ist heute taktisch variabler.»
Angesichts der Überlegenheit der Young Boys muss man sich die Frage stellen, ob die Wachablösung im Schweizer Fussball nun definitiv da ist. In dieser Thematik hängt für die Medien vieles von den nächsten Monaten ab:
- Blick: «In der Rückrunde spielte der FCB praktisch auf Augenhöhe mit den Bernern. Es war eine katastrophale Hinrunde, [...] welche diese Saison entschied. [Ausserdem] setzt der grosse Exodus bei YB erst jetzt ein. [...] Erst wenn YB unter diesen veränderten Umständen den Titelhattrick (und vielleicht ein zweites Mal die Champions League) schafft, kann man von einer Wachablösung im Schweizer Fussball sprechen.»
- Berner Zeitung: «Entscheidender als die Situationen der Spieler wird bei YB sein, ob Trainer Gerardo Seoane bleibt. Durch seine Erfolge [...] hat er das Interesse in den grossen Ligen geweckt. [...] Ob es Spycher erneut gelänge, den Trainer so ideal wie im letzten Sommer zu ersetzen, ist fraglich. Dies könnte Basels Hoffnung darauf sein, dass YB schwächer wird.»
- Tagesanzeiger: «Es ist nicht davon auszugehen, dass YB auch nächste Saison so überlegen sein wird. Der FCB verfügt immer noch über die grösseren Möglichkeiten, zudem dürfte kaum mehr fast die gesamte Konkurrenz im Chaos versinken.»
Sendebezug: Radio SRF 3, Live-Einschaltungen, 13.04.2019 ab 19:00 Uhr