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Prognose des Fussball-Experten Voser: «Dem FC Winterthur könnte eine Überraschung gelingen»

Am Wochenende geht es wieder los in der Super League. SRF-Fussball-Experte Kay Voser wagt einen Ausblick.

Am Samstag startet die Super League in ihre 21. Saison. Bei ihrer Einführung in der Saison 2003/04 wurde das Teilnehmerfeld in der höchsten Schweizer Liga von 12 auf 10 Teams reduziert. Nun, 20 Jahre später, stockt man die Super League erstmals auf 12 Mannschaften auf.

Wir haben mit SRF-Fussball-Experte Kay Voser über die Auswirkungen dieser Aufstockung, über die Konkurrenz für Meister Young Boys und über das Überraschungsteam der Saison gesprochen.

Was ändert sich mit dem neuen Modus für die Teams?

«Die grossen, etablierten Klubs müssen sicher weniger Abstiegsangst haben in einer 12er-Liga. Das war unter anderem auch ein Grund, weshalb man die Liga aufgestockt hat. Hinzu kommt, dass alle Teams zwei Spiele mehr zu absolvieren haben. Das mag nach wenig klingen, aber vor allem jene Mannschaften, die europäisch überwintern, werden dies durchaus spüren.»

Was kann man vom neuen Modus erwarten?

«Die Frage ist, ob die Qualität in der Liga besser wird oder gleich bleibt. Oder ob das Niveau sogar schlechter wird. Das hängt auch von den Aufsteigern ab. Ich schaue der ganzen Sache etwas skeptisch entgegen. Denn ich habe das Gefühl, dass sich die Super League in den letzten Jahren extrem gut entwickelt hat. Sowohl die Nationalmannschaften als auch die Klubs können international gut mithalten. Auf der anderen Seite kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der neue Modus mehr Spannung bringt. Vor allem im Abstiegskampf und um die 33. Runde, wenn sich entscheidet, wer es in die ‹Championship Group› schafft.»

Was müsste passieren, damit YB nicht Meister wird?

«Wie vor zwei Jahren geschehen, müssten die Young Boys durch ihr Engagement auf dem europäischen Parkett in der Liga Federn lassen. Und gleichzeitig müsste eine Mannschaft da sein, die sich in einen Lauf spielt und es durchzieht (wie 2021/22 der FCZ; die Red.) . Aber ich rechne nicht mit diesem Szenario.»

Welches Team hat am ehesten das Potenzial für eine positive Überraschung?

«Ich denke, dem FC Winterthur könnte eine Überraschung gelingen. Denn ich habe das Gefühl, dass das Team sehr gute Zuzüge getätigt hat – wie zum Beispiel jene von Aldin Turkes, Luca Zuffi, Basil Stillhart oder Silvan Sidler. Zudem haben die Verantwortlichen in Winterthur schon letzte Saison gute Arbeit geleistet. Gut möglich, dass dort etwas ‹entsteht›. Patrick Rahmen finde ich eine gute Lösung auf der Trainerposition.»

Ein Drittel der Teams kommt aus dem Welschland. Was sind die Gründe für den Aufschwung in der Romandie?

«Das ist ein wenig dem Zufall und der Aufstockung der Liga geschuldet. Aber man muss auch sagen, dass in der Romandie gute Arbeit verrichtet wird. Mit dem Aufstieg von Yverdon und Stade-Lausanne-Ouchy konnte man nicht rechnen, aber beide haben es mehr als verdient. Bei Lausanne-Sport sind die entsprechenden finanziellen Mittel vorhanden und die Promotion kam nicht überraschend. Und auch in Genf bei Servette wird ein super Job gemacht, was mit dem Vize-Meistertitel unterstrichen wurde.»

Super League

Radio SRF 1, 13.07.2023, Bulletin von 18:45 Uhr ; 

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