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Roland Heri gibt Auskunft FC Basel dementiert Investitionen in Argentinien

FCB-Partnerverein San Lorenzo plant ein neues Stadion – und hofft vergebens auf finanzielle Hilfe aus der Schweiz.

Der FC Basel steht seit Wochen in den negativen Schlagzeilen. Sportlich läuft es dem Team von Trainer Ciriaco Sforza nicht gut, zudem spitzt sich der Kampf um die Aktienmehrheit zu. Die Fans protestieren vor dem Stadion gegen Präsident Bernhard Burgener – man hat das Gefühl, die ganze Stadt sei in Aufruhr.

Diese Turbulenzen werden auch in Argentinien bei Basels Partnerklub San Lorenzo wahrgenommen. Die beiden Vereine pflegen seit September 2019 eine Kooperation im Sportbereich. San Lorenzo gilt als einer der besten Ausbildungsvereine in Südamerika.

San-Lorenzo-Anhänger wenig angetan

Laut FCB-Geschäftsführer Roland Heri geniesst Basel einen direkten Blick in die Entwicklung des südamerikanischen Fussballs – mit dem Ziel, Talente nach Basel zu holen. «Es ist allgemein bekannt, dass man inzwischen einen gemeinsamen, ersten Nenner gefunden hat, mit der Transferaktion von Matias Palacios zum FC Basel. In Zukunft wollen wir auch weitere gemeinsame Nenner, respektive geeignete Spieler miteinander definieren – die in Europa über Basel Fuss fassen können.»

Während Basel profitiert, kommt die Zusammenarbeit bei der Anhängerschaft von San Lorenzo weniger gut an: Die Unruhe und grosse Unzufriedenheit der Basler Fans mit der Klubführung schafft Unsicherheit – das Misstrauen gegenüber dem FCB ist gross. «Wir wissen nicht, worin diese Zusammenarbeit besteht und solange dies der Fall ist, fehlt die Vertrauensbasis», sagt Vereinsmitglied Pablo Formoso.

Missverständnis um Stadion-Mitfinanzierung

Ausgerechnet jetzt – in einer grossen finanziellen Krise – plant San Lorenzo ein neues Stadion, Präsident Marcelo Tinelli ist auf Investorensuche. Er schwärmt von der Freundschaft mit FCB-Präsident Burgener – und hofft auf finanzielle Hilfe des Partnervereins Basel. «Präsident Tinelli hat uns Mitgliedern bei der Vorstellung des neuen Stadions bestätigt, dass Basels Präsident Burgener einer der Geldgeber sein wird», sagt Florencia Acosta, ein anderes Vereinsmitglied von San Lorenzo.

FCB-CEO Roland Heri.
Legende: Steht in der Kritik FCB-CEO Roland Heri. Freshfocus

Was sagt FCB-CEO Heri zu den Gerüchten um finanzielle Beteiligung am Stadionprojekt? «Der FC Basel wird mit Sicherheit nirgends auf der Welt in ein Stadionprojekt investieren. Das ist nicht unsere Aufgabe und schlussendlich auch nicht der Zweck unserer Unternehmung im Fussball. Wir haben einen guten Kontakt mit San Lorenzo, das ist auf den Sport bezogen.»

Unabhängig vernetzt – geht das?

Finanzhilfen nein, Klub-Partnerschaften ja – aber nicht um jeden Preis. Die Partnerschaften mit Chennai in Indien sowie mit San Lorenzo sollen bestehen bleiben. Weitere Kooperationen sind laut Heri nicht geplant: «Der FC Basel wird sicher nie Teil werden von einem weltumspannenden Klub-Netzwerk. Das wollen wir nicht und das wollen unsere Fans nicht. Ich hoffe, dass wir eine gewisse Gelassenheit finden bei diesem Thema.»

Dass sich internationale Klub-Partnerschaften mit der Basler Philosophie «Für immer Rotblau» beissen, glaubt Heri nicht: «Beide Säulen ergänzen sich wunderbar. Wir werden weiterhin und vermehrt unsere tollen Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung in die 1. Mannschaft einbauen. Ein Fussballer, der aus einer anderen Fussballkultur zu uns kommt, stört unser Konzept nicht, sondern er bereichert es.»

Was der FC Basel letztlich will: international weiterhin vernetzt sein, aber unabhängig bleiben.

SRF zwei, sportpanorama, 21.03.2021, 19:00 Uhr

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