Zum Inhalt springen

Servettes Mann der Stunde Imeri: Der, für den kein Winkel zu spitz ist

Kastriot Imeri befindet sich in beneidenswerter Form. In den letzten 5 Spielen hat der Servettien 6 Mal eingenetzt.

Im modernen, immer stärker von Taktik geprägten Fussball werden sie – mit Ausnahme der absoluten Top-Teams Europas – immer seltener. Spieler, die aus dem Kollektiv herausstechen. Spieler wie Kastriot Imeri.

Am Samstagabend zirkelte der 21-Jährige einen Freistoss aus einem höchst ungünstigen Winkel in die Maschen. Ja, Guillaume Faivre hätte die Situation besser lösen können, womöglich sogar müssen. Doch der YB-Goalie wurde genauso wie die meisten Zuschauer im Stadion und vor dem Fernseher von Imeris Abschluss überrascht. Verständlich, schliesslich gelingt dem Servettien nicht an jedem Tag ein solches Kunststück.

Dass er diese Genialität in seinem Repertoire hat, bewies Imeri indes bereits im September, als er im Letzigrund gegen den FC Zürich aus einer ähnlichen Position per direktem Freistoss sehenswert erfolgreich gewesen war.

Beneidenswerte Form

Der 2:1-Siegtreffer im Wankdorf war Imeris 6. Streich in den letzten 5 Partien. Sein Anteil am Aufwärtstrend der Genfer ist unumstritten gross, auch wenn die persönliche Tor-Serie des Mittelfeldspielers bereits ihren Lauf nahm, als Servette noch im Tief steckte. Seit dem 12. Spieltag hat Imeri immer getroffen, am Samstag gegen YB erstmals doppelt. Insgesamt zählt sein Super-League-Konto 8 Tore und damit schon viermal so viele wie in den letzten beiden Spielzeiten zusammen.

Was auffällt: Imeri kann auf verschiedenste Art und Weise zum Torerfolg kommen. Standards sind sicherlich eine seiner grössten Waffen, bei weitem aber nicht die einzige. Seine ausgefeilte Schusstechnik eignet sich bestens für Versuche aus der Distanz. In dieser Saison schaltet sich Imeri zudem noch konsequenter in die Angriffe seiner Mannschaft mit ein, wagt Läufe in die Tiefe und steht im Sechzehner regelmässig zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Spielsituation Anzahl Tore
Abschluss im Sechzehner 4
Von ausserhalb des Sechzehners (aus dem Spiel) 1
Direkter Freistoss 2
Elfmeter 1

Beflügelt vom Nati-Aufgebot?

Einzig in der Luft müssen sich Imeris Gegenspieler kaum vor ihm fürchten. Bei einer Körpergrösse von 173 cm gehört das Kopfballspiel wenig überraschend nicht zu den Stärken des Genfers. Umso mehr ist Imeri in der Lage, mit dem Ball am Fuss zu glänzen. Das weiss mit Sicherheit auch Nati-Coach Murat Yakin.

Vor einem Monat bot er Imeri erstmals für das A-Nationalteam auf. Gleich bei erster Gelegenheit liess Yakin den Neuling debütieren. Und dies nicht in irgendeinem Testspiel, sondern im kapitalen WM-Quali-Spiel in Rom gegen Italien (1:1). Nimmt Imeris Entwicklung weiter einen solch positiven Lauf, wird künftig nicht nur Servette viel Freude an ihm haben, sondern auch die Schweizer Nati. Und sein nächster Klub, der Imeri mit grosser Wahrscheinlichkeit ins Ausland führen wird.

Resultate

SRF zwei, sportlive, 04.12.2021, 20:10 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel