Sion befindet sich im freien Fall. Der Tabellenkeller ist nicht mehr nur ein drohender Albtraum, sondern könnte bald schon bittere Realität werden. Auf den Barrage-Platz, den aktuell Xamax belegt, beträgt das Polster gerade mal einen Punkt. Und Schlusslicht Thun liegt bei einem Spiel mehr ebenfalls nur noch einen Zähler hinter den Wallisern.
Dass den Sittenern am Wochenende gegen St. Gallen kein Befreiungsschlag gelungen ist, kann man der Mannschaft von Paolo Tramezzani wohl nicht ankreiden. Die Ostschweizer spielen derzeit in anderen Sphären. Ob den Wallisern aber endlich der Turnaround gelingt, auch wenn der Gegner nicht FCSG heisst, scheint momentan fraglich.
Düstere Bilanz und Aussichten
Letztmals als Sieger vom Platz ging der FC Sion Ende November 2019. Natürlich spielt in dieser Hinsicht auch die Corona-Zwangspause eine Rolle. Diese kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man in Sion seit nunmehr 8 Pflichtspielen auf einen Sieg wartet (3 Unentschieden, 5 Niederlagen).
Ein noch verheerenderes Bild ergibt sich aus folgenden Fakten:
- Von den letzten 17 Super-League-Spielen hat Sion nur ein einziges gewonnen; in der 16. Runde gegen Thun.
- Nach 24 Partien stehen die Walliser bei 23 Punkten. Seit der Liga-Reform 2003/04 waren es zu diesem Zeitpunkt erst einmal weniger (21 Punkte in der Saison 2017/18).
- Fährt Sion auch im nächsten Spiel keinen Sieg ein, würde dies einen neuen Klub-Negativrekord bedeuten.
... und jetzt kommt Servette
Gut, dass im nächsten Spiel am Mittwoch Servette wartet. Der Aufsteiger müsste ja zu packen sein, könnte man zumindest meinen. Aber die aktuell viertplatzierten Genfer sind bisher die positive Überraschung in dieser Spielzeit – und ein entsprechend unangenehmer Gegner.
Gemessen an der derzeitigen Punkteausbeute ist Servette der zweitbeste Aufsteiger in der Geschichte der Super League. Nur St. Gallen hatte 2012/2013 zu diesem Zeitpunkt noch zwei Zähler mehr gesammelt.
Sollte Sion auch gegen den Aufsteiger einen Befreiungsschlag verpassen, werden die Walliser um Klub-Präsident Christian Constantin definitiv zum Abstiegskandidaten. Feuerwehrmann Tramezzani dürften ohnehin unruhige Wochen bevorstehen.