Nach dem überzeugenden 4:0 über Basel ist Sion dem direkten Abstieg im letzten Moment noch entronnen. Die Walliser haben die Chance, ab Donnerstag gegen Thun den Ligaerhalt doch noch zu schaffen.
«Wir kommen aus der Hölle, wir waren so weit weg», sagte Goalie Kevin Fickentscher nach der vorübergehenden Rettung. Der 32-Jährige betonte aber auch gleich, dass die Barrage trotz des Hochs nun kein Selbstläufer sei. «In der Barrage ist es 50:50. Letztes Jahr dachten auch alle, dass Thun sich rettet. Aber es kam anders.»
Walker vorsichtig, Constantin kämpferisch
Mit dem Messer am Hals zeigte die Mannschaft zuletzt, was in ihr steckt. Offenbar brauche es den Druck, sagte auch Trainer Marco Walker. «Wir haben das Minimalziel erreicht, aber es steht noch Arbeit vor uns. Wir müssen am Donnerstag souverän auftreten, mit einer Mannschaftsleistung und einem Kollektiv wie heute.»
Präsident Christian Constantin schickte eine Kampfansage nach Thun: «Jetzt fängt es erst an», sagte der Patron, nachdem er auf die vielen Fehler bei seinem Team während der Saison hingewiesen und Konkurrent Vaduz ein Kränzchen gewunden hatte. «Wir haben gegen die Vaduzer 9 Punkte abgegeben. Sie haben eine tolle Saison gespielt.»
Frick will Lehren aus Abstieg ziehen
Im Zürcher Letzigrund machten sich derweil die Verlierer des Abends daran, den Abstieg zu erklären. Nur 3 Punkte aus den letzten 6 Spielen der Saison kosteten die Liechtensteiner den Platz in der Liga.
Während Captain Benjamin Büchel «keinen Bock» hatte, die Analyse zu vertiefen, gab sich Trainer Mario Frick gelassener. «Es tut weh, aber das gehört zum Fussball dazu. Ich bin als Spieler auch schon abgestiegen. Daraus kann man sehr viel lernen. Es kommt immer darauf an, was man aus der Situation macht.»
Der ehemalige Stürmer wird auch in der Challenge League Trainer bleiben, wie Sportchef Franz Burgmeier bestätigte.
Eine Bereicherung sei Vaduz für die Super League gewesen, merkte Frick noch an. Mit einer furiosen Aufholjagd hatten die zur Winterpause abgeschlagenen Kicker aus dem «Ländle» den Abstiegskampf in der Tat noch einmal spannend gemacht – bis zum letzten Spieltag.