Resultate
Es lief am letzten Sonntag die 50. Minute im Letzigrund, als die Fangesänge in der Zürcher Südkurve abrupt verstummten und nur noch das «Zappeln» des Tornetzes zu hören war.
Soeben hatte Sions Daniel Follonier seine Mannschaft mit einem trockenen Schuss ins nahe Eck 1:0 in Führung gebracht – ganz im Stile eines abgebrühten und erfahrenen Angreifers. Es sollte der Siegtreffer sein.
Follonier spielt gross auf
Doch von Erfahrung kann bei Follonier eigentlich keine Rede sein. Gegen den FCZ bestritt der 21-Jährige nämlich gerade mal die 7. Partie in der höchsten Schweizer Spielklasse. Sein Aufstieg ist einer «von null auf hundert».
Seit der Rückrunde ist das Sion-Eigengewächs – auch begünstigt durch die Verletzung des Zyprers Demetris Christofi – zur Stammkraft in der 1. Mannschaft avanciert und wusste seither stets zu überzeugen. Follonier besticht durch kluge Pässe, ist aufgrund seines grossen Laufpensums praktisch immer anspielbar und besitzt einen guten Schuss. Gegen Vaduz (2:0) und Luzern (2:2) leitete er mit geschickten Vorstössen Tore ein. Mit dem Youngster am rechten Flügel haben die Konter der Walliser in den letzten Wochen merklich an Gefährlichkeit gewonnen.
Nicht alle sahen in ihm das Talent
Dass der Mann aus Siders über grosses Talent verfügt, bestätigt mit Yves Débonnaire auch sein ehemaliger Coach in der Nachwuchs-Nati. Früher habe er bei Follonier die nötige Spielintelligenz und das richtige Stellungsspiel zwar noch vermisst, so Débonnaire. Die Super-League-Partien gegen Basel und Luzern hätten ihn in seinen Ansichten aber komplett umgestimmt. «Yves, du hättest deine Augen öffnen sollen», habe er auf der Tribüne zu sich selber gesagt.
Die nächsten Partien werden zeigen, ob sich Follonier mit guten Leistungen weiter in den Fokus spielen kann. Eine erste Gelegenheit könnte er am Mittwochabend in der Nachtragspartie gegen St. Gallen (ab 18:30 Uhr im Ticker auf srf.ch/sport) erhalten.
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 15.3.2015, 18:15 Uhr