4 Millionen überwies der FC Basel in der letzten Winterpause an die Young Boys und stattete Raul Bobadilla mit einem Vertrag bis 2017 aus. Der Stürmer hatte für die Berner in der Europa League brilliert, traf in 6 Gruppenspielen 5 Mal und wurde ins All-Star-Team gewählt. Seine Verpflichtung nährte in Basel grosse Hoffnungen.
Diese wurden allerdings im Keime erstickt. Wegen einer Tätlichkeit, die der impulsive Argentinier noch im YB-Dress verübt hatte, wurde er noch gleichentags zu seiner offiziellen Präsentation für 7 Spiele gesperrt. Während er die 4 restlichen Sperren absass, verletzte er sich am Aussenband und als er wieder fit war, gab es beim FC Basel keinen Grund mehr, die Stammelf zu verändern.
Nur Abseits des Platzes auf Touren
Spielberechtigt war der 26-Jährige nur in nationalen Wettbewerben. Dort fiel er aber mehr durch mangelnde Fitness als Tore auf. Von Verstärkung konnte keine Rede sein. In 10 Super-League-Spielen traf er nur einmal, im Penaltyschiessen des Cupfinals gegen GC verschoss er.
Auch in der neuen Saison kam Bobadilla auf dem Platz nicht auf Touren. Zwar traf er beim 3:1-Sieg zum Auftakt gegen Aarau, nach seiner Raserfahrt Ende Juli, als er in Seewen mit seinem Maserati innerorts mit 111 km/h geblitzt worden war, gehörte er aber nur noch im Heimspiel gegen Maccabi Tel Aviv und gegen St. Gallen zum Kader.
Auch Yakin konnte ihn nicht bändigen
Bobadilla war bereits bei seinen früheren Stationen mehrmals auf und neben dem Rasen negativ aufgefallen, trotzdem ging der FCB im Winter das Risiko ein und leistete sich den teuren Transfer. Auch, weil sich Trainer Murat Yakin - der Bobadilla bereits aus seiner Zeit bei Concordia Basel kannte - zutraute, den impulsiven Argentinier bändigen zu können.
Mit dem Verkauf an den FC Augsburg nimmt dieses Vorhaben ein jähes und teures Ende. Denn auch wenn über die Ablösesumme Stillschweigen vereinbart wurde, klar ist: Die Deutschen zahlen einen deutlich tieferen Betrag an die Basler als diese vor sieben Monaten nach Bern überwiesen haben.
Damals, als das teure Missverständnis seinen Anfang nahm.