Marco Schneuwly ist zweifelsohne ein Topstürmer. In der vergangenen Spielzeit traf der Freiburger für den FC Luzern wettbewerbsübergreifend 25 Mal ins Schwarze. In Anbetracht seiner überzeugenden Auftritte in der Super League verwundert es nicht, dass Schneuwly bei der Konkurrenz Begehrlichkeiten weckt.
Am stärksten buhlt Sion-Präsident Christian Constantin um den 30-Jährigen. Bereits am Dienstag liess der Walliser Patron gegenüber dem Blick verlauten: «Stimmt. Ich habe dem FC Luzern eine Offerte in der Höhe von 500'000 Franken unterbreitet.» Und Constantin fährt mit schweren Geschützen auf. Er lockt Schneuwly nicht nur mit einem höheren Jahressalär, sondern bietet ihm auch einen lukrativen 6-Jahresvertrag an.
Fringer ist gar nicht erfreut
In der Innerschweiz kommt Constantins offener Vorstoss gar nicht gut an. Im Pauseninterview mit dem Pay-TV-Sender Teleclub fand FCL-Sportchef Rolf Fringer beim Saisonauftakt am Samstag deutliche Worte. «Das Angebot ist eine absolute Schweinerei», so der 58-Jährige. Das Vorgehen Constantins im Fall Schneuwly sei unkorrekt. Und man denke nicht daran, den Stürmer ziehen zu lassen. «Das Angebot müsste viel höher sein, wir wollen ihn nicht gehen lassen», stellte Fringer bestimmt klar.
Logisch, dass ihm das Angebot den Kopf verdreht.
Fringer stört, dass die ganzen Diskussionen auch bei Schneuwly selber Spuren hinterlassen dürften. «Logisch, dass ihm das Angebot den Kopf verdreht. Wichtig ist, dass er in den nächsten Tagen den Kopf frei kriegt». Im ersten Spiel der neuen Saison – ausgerechnet gegen Sion – liess sich Schneuwly jedenfalls nichts anmerken. Mit seinem «Last-Second-Treffer» zum 2:2 dürfte er das Interesse des Sion-Präsidenten aber sicher nicht kleiner gemacht haben.
Sendebezug: SRF 1, tagesschau, 18.07.15, 19:30 Uhr