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Super League Gerndt: Der kühle Schwede ist heiss auf den FCB

Wenn der Gegner Basel heisst, erlebt YB-Angreifer Alexander Gerndt Spiele der Extreme. Entweder verletzt er sich dabei folgenschwer, oder aber ihm gelingt eine sensationelle Rückkehr. Für das erste Duell in dieser Saison nahm der Schwede rechtzeitig Fahrt auf.

Resultate

Alexander Gerndt und der FC Basel verbindet ein ambivalentes Verhältnis. In seinem drittletzten Aufeinandertreffen mit dem Meister war der Nordländer von Taulant Xhaka so rüde attackiert worden, dass er ein ganzes Jahr verpasste. Wegen einer gravierenden Knöchelverletzung musste er selbst in der Rekonvaleszenz nochmals unters Messer. Nicht nur seine eigene Karriere hatte einen Knick erlitten, ebenso die Hoffnungen des Berner Klubs.

Alexander Gerndt wälzt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen.
Legende: Am Boden Alexander Gerndt hat einen langen Leidensweg hinter sich. Keystone

Ausgerechnet gegen den FCB fasste Gerndt wieder Tritt. Bei seiner allerersten Nomination in der Startelf seit dem Ausfall steuerte er am 22. Februar 2015 die ersten beiden Treffer zum 4:2-Heimsieg gegen den Rivalen vom Rheinknie bei.

Die krasse Fallhöhe

Sein Premieren-Tor gegen Basel hatte der Schwede mit 8 Einsätzen im Nationalteam, der im Januar 2013 nach Bern wechselte, übrigens in der damaligen schicksalhaften Begegnung erzielt. In der 33. Minute traf er im St. Jakob-Park zur 2:0-Führung, später wurde er mit der Bahre vom Feld getragen. Gerndt erlebte die gesamte Palette an Emotionen; das Schlussresultat von 2:3 mit 2 Gegentoren in den letzten 9 Minuten war symptomatisch für sein persönliches Leiden.

Ich war todmüde. Aber davon mal abgesehen, machte es grossen Spass.
Autor: Alexander Gerndt

Mittlerweile hat sich die Offensivkraft vom nächsten Rückschlag erholt. Früh in dieser Saison machte Gerndt das Kompartmentsyndrom zu schaffen, hervorgerufen durch einen Bluterguss am Oberschenkel. Er verpasste die Spiele 50 bis 61 seit seiner Ankunft in der Hauptstadt.

Der sichere Wert im Cup

Erst gegen Vaduz gab Gerndt sein Comeback – mit viel Durchschlagskraft im Angriff ein vielversprechendes. Ihm passe die Art und Weise, wie der neue Coach Adi Hütter spielen lasse. «Allerdings war ich nach dem Spiel todmüde», räumte er gegenüber der Berner Zeitung ein. «Aber davon mal abgesehen, machte es grossen Spass.»

Im Cup gegen Chiasso war der 29-Jährige der erlösende Mann. Dank seiner Doublette nach Standardsituationen schaffte YB das Weiterkommen.

Rechtzeitig für den Klassiker gegen den FCB ist der kühle Schwede also zurück – mit ihm die Hoffnung der Berner, als erstes Team in dieser Meisterschaft dem Leader Punkte abknöpfen zu können und so den Baslern ein perfektes erstes Saisonviertel noch zu vermiesen.

Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 20.09.2015, 18:15 Uhr

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