«Das kann doch gar nicht sein», ging es Bernhard Heusler am Sonntagnachmittag auf dem Letzigrund nach dem Schlusspfiff durch den Kopf. Auch der FCB-Präsident hatte Mühe zu begreifen, dass die Grasshoppers soeben mit einem Last-Minute-Tor die Meisterschaft noch einmal spannend gemacht haben. «Ich spürte eine grosse Leere und fühlte mich ohnmächtig.» Er habe sich auch aufgeregt, schiebt der 49-Jährige nach.
Die Wichtigkeit von Titeln
Der gebürtige Basler Heusler, der als 9-Jähriger nichts lieber als Mittelstürmer beim FCB werden wollte, ist seit 8 Jahren im Vorstand des FC Basel. Seit Januar 2012 sitzt er dem erfolgreichsten Schweizer Klub des letzten Jahrzehnts als Präsident vor.
Deshalb verfolgt der Wirtschaftsanwalt das Meisterrennen mit den Grasshoppers auch nicht mehr aus der Position eines Fans, sondern viel mehr vom wirtschaftlichen Standpunkt aus. «Der FCB ist auf Titel angewiesen», sagt Heusler. «Kein Klub kann sagen, dass er den sportlichen Erfolg nicht braucht.»
Wichtige Transfer-Erlöse
Der FC Basel sei in seiner Kostenstruktur so ausgerichtet, erklärt Heusler, dass er «national spitze und im Europacup präsent ist. Und dass er junge oder gestandene Spieler herausbringt, die Transfer-Erlöse einbringen.» Der sportliche Erfolg sei auch in Basel für die wirtschaftliche Existenz zentral.
So wird Heusler am Mittwochabend beim Gastspiel seines FCB bei YB erneut im Stadion sitzen und abermals auf die definitive Entscheidung im Meisterrennen hoffen. Auf die Leere und Ohnmacht wie nach dem GC-Spiel kann er im Stade de Suisse gut verzichten.