Mario Eggimann, Sie gehören neu zu den Co-Kommentatoren bei SRF. Wie gross ist Ihr Respekt vor dieser Aufgabe?
Eggimann: Ich freue mich vor allem darauf. Den Zuschauern das näherzubringen, was mir am Herzen liegt, ist eine schöne Aufgabe.
Keine Angst vor Lampenfieber?
Wenn die Kamera läuft, gehört eine gewisse Nervosität dazu. Wenn man diese nicht mehr spürt, ist man nicht mit ganzem Herzen dabei. Ich bin gut gewappnet.
Sascha Ruefer hat mich beeindruckt.
Wie haben Sie sich vorbereitet? Haben Sie in der Winterpause die gesamte Hinrunde aufgearbeitet?
Ich habe mir nicht jedes Spiel angeschaut, aber Statistiken und auch sonst viel gelesen. Das ergibt ein umfassendes Gesamtbild.
Haben Sie sich ein Profil zugelegt für den Kommentatoren-Job? Wollen Sie eher kritisch wie Mehmet Scholl oder nüchtern-analytisch wie Ottmar Hitzfeld rüberkommen?
Ich hoffe authentisch. Ich will mir nicht von vornherein schon über alles ein Urteil machen, sondern situativ beurteilen.
Haben Sie eigentlich einen Lieblings-Kommentatoren?
Nein, aber der Test mit Sascha Ruefer im Vorfeld war faszinierend. Wie professionell er arbeitet, hat mich beeindruckt.
Wer ist Ihr Lieblingsspieler in der Super League?
Seit seinem Wechsel Tranquillo Barnetta. Ich kenne ihn noch von früher. Er ist ein toller Mensch und ein toller Kicker.
Welches Niveau attestieren Sie der Super League?
Früher war man im Ausland ein Exot. Heute ist man hoch angesehen. Unsere Talente werden gesucht. Der Schweizer Fussball ist auf einem guten Weg.
Ich mache einen Abschluss in Sportmanagement.
Wechseln wir das Thema. Wie haben Sie sich nach dem Rücktritt 2015 beruflich neu ausgerichtet?
Ich habe zuerst einmal Abstand gebraucht, denn ich war viele Jahre viel unterwegs. Dann hat es mich aber schnell wieder hinausgetrieben. Wie sich der Fussball und die Anliegen der Spieler verändern, interessiert mich sehr. Ich bilde mich in viele Richtungen weiter und werde einen Abschluss in Sportmanagement machen.
Was vermissen Sie am meisten vom Profi-Alltag?
Die Zeit mit den anderen Spielern zum Beispiel in der Garderobe war speziell. Es ist manchmal komisch, wenn man da nicht mehr drin ist.
Welcher ist der Klub Ihres Herzens?
In der Schweiz ist es Aarau. Meine schönste Zeit erlebte ich in Karlsruhe (2002 bis 2008, die Red.). Ich bin heute fast gleich viel in der Schweiz wie in Deutschland. Das passt für mich.
Welcher Trikot-Tausch Eggimann aus seiner Aktiv-Zeit in besonderer Erinnerung bleibt, erfahren Sie im Video oben.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 02.02.2017, 22:20 Uhr