Übersicht
Bei ihm sind die Tore bereits im Namen inklusive: Marco Aratore heisst der Mann der Stunde beim Überraschungsteam aus St. Gallen. Fünf Treffer hat der 26-Jährige heuer bereits erzielt. Eines mehr als jeweils am Ende der letzten beiden Spielzeiten.
Dass Aratore torgefährlich ist, war schon früh ersichtlich: Bei den Junioren daheim beim FC Basel galt er auf der Aussenbahn neben Xherdan Shaqiri als vielversprechendstes Talent im Klub. Doch als der Schritt zu den Profis anstand, teilten sich die Wege der beiden.
Der Trainer wollte, dass ich mehr in den Strafraum ziehe. Bis jetzt zahlt es sich aus: Ich bin näher am Tor und komme öfter in den Abschluss.
Shaqiri schaffte den Durchbruch, Aratore wurde ausgemustert. Eine Entzündung an den Achillessehnen bremste ihn. Aber auch der eigene Reifeprozess. Vielleicht sei das alles noch etwas zu früh gewesen, sagt er heute mit Blick auf den Leistungsdruck beim FCB. «Und dann muss man halt auch das nötige Glück haben. Dass einmal ein Ball reingeht, wenn man als Junger die Chance erhält.»
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Thun, Aarau und Winterthur hiessen die Stationen stattdessen. Bis Aratore vor drei Jahren nach St. Gallen wechselte und dort seinen Platz fand. «Ich kam schon vergangene Saison auf meine Skorerpunkte. Jetzt bin ich daran, jene Leistung zu bestätigen», sagt er nicht ohne Stolz.
Er ist ein absoluter Teamplayer. Ein sehr guter Charakter. Offen. Und lernfähig.
Der Trainerwechsel hat ihm geholfen. Während St. Gallen unter Joe Zinnbauer noch mit drei Verteidigern agierte, lässt Giorgio Contini mit vier spielen. Das bedeutet für Aratore: weniger defensive Verpflichtungen am Flügel, mehr Freiheiten im Angriffsspiel.
Contini forderte nach einer eingehenden Analyse im Sommer ohnehin einen anderen Spielstil von Aratore: «Er wich oft auf die Seite aus. Wir Trainer wünschten uns aber, dass er viel mehr im Zentrum ist und so mehr in den Abschluss kommt. Das setzt er nun sehr gut um.»
Dass YB - St. Gallen ein Spitzenspiel sein würde, konnte niemand erwarten
Nächste Herausforderung für Aratore und St. Gallen: Leader YB am Sonntagnachmittag. Erster gegen Zweiter also. Aratore verspricht: «Das wird ein heisser Match.»
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 30.9.2017, 23:50 Uhr