«Ich möchte bei allen Spielern ein Feuer und einen Torhunger sehen.»
(vor Saisonbeginn)
Der neue Mann an der Seitenlinie des FC Basel heisst Paulo Sousa. In der Spielphilosophie des Portugiesen sind Dominanz auf dem Platz, Flexibilität in der Position und ständiger Verbesserungswille wichtige Bestandteile.
«Man sieht schon die vielen Fortschritte, die wir gemacht haben.»
(nach dem 4:1 über Zürich am 9. August)
In den Vorjahren hatte der FCB zum Saisonauftakt jeweils Mühe; 2014 gelingt er mit 4 Siegen aus 4 Spielen perfekt, obwohl mit Sommer und Stocker zwei Schlüsselfiguren nicht mehr da sind. Sousa forciert insbesondere den jungen Breel Embolo. Zurecht: Acht Monate später steht der 18-Jährige in der Nationalmannschaft. Neben dem Rasen sorgen japanische Medien für Aufsehen, die Basels Neuverpflichtung Yoichiro Kakitani genauestens beobachten.
«Wir müssen noch stabiler und konstanter werden. Das braucht noch etwas Zeit.»
(nach dem 3:1 über YB am 31. August)
Basel überzeugt nicht immer restlos, führt die Super League aber an. Die Champions-League-Hauptprobe gegen GC geht verloren.
«Man kann nicht immer nur verteidigen.»
(nach dem 1:5 in Madrid am 16. September)
Das erste Spiel des direkt für die Königsklasse qualifizierten FCB misslingt. Basel geht gegen Real im Bernabeu 1:5 unter. Sousa sieht aber auch in der Kanterniederlage «Momente, auf denen sich aufbauen lässt für die Zukunft.»
«Das war ein grosser Sieg für uns alle.»
(nach dem 1:0 über Liverpool am 1. Oktober)
Mit dem Erfolg im Heimspiel legen die Basler den Grundstein für die spätere Achtelfinal-Qualifikation. «Wir haben mutig, schnell und kraftvoll gespielt», sagt Sousa.
«Wir erleben eine sehr schwierige Phase in der Saison.»
(nach dem 1:1 gegen Sion am 25. Oktober)
Durch ein 0:1 bei Ludogorets Rasgrad (Bul) gibt der FCB seine gute Ausgangslage in der CL preis. In die Kritik geraten Sousas Rotationsprinzip sowie die Tatsache, dass Liga-Topskorer Gashi oft auf der Bank schmort. Beim 1:1 gegen Sion drei Tage später verabschiedet das Heimpublikum das Team mit Pfiffen.
«Meine Mannschaft hat das Selbstvertrauen, um solche Leistungen zu zeigen.»
(nach dem 4:0 über Ludogorets am 4. November)
Im «Rückspiel» gelingt dem FCB der Befreiungsschlag und er versöhnt sich mit seinem Publikum. Gashi spielt von Beginn an - und er erzielt auch ein Tor.
«Darauf bin ich wirklich stolz.»
(nach dem 1:1 in Liverpool am 9. Dezember, das zur CL-Achtelfinalqualifikation reicht)
Zum Abschluss der Vorrunde führt der FCB die Super League bereits mit 8 Punkten Vorsprung an. Die volle Konzentration gilt aber dem letzten CL-Gruppenspiel in Liverpool. Dank einem Tor von Fabian Frei erringt Basel den nötigen Punkt. «Wir haben von Anfang an ein Team gesehen, das offensiv spielen will, das gewinnen will mit spielerischen Mitteln. Das wagen nicht viele», freut sich Sousa.
«Wir haben das Selbstvertrauen, auch ein schlechtes Spiel zu gewinnen.»
(nach dem 4:2 über GC am 8. Februar)
Ohne die Ivorer Serey Die (zu Stuttgart) und Sio (an Bastia ausgeliehen) nimmt Basel die Rückrunde in Angriff. Mit dem Sieg über die Grasshoppers konsolidiert der FCB die Tabellenführung.
«Ich habe bei meinen Spielern viel Angst gespürt.»
(nach dem 1:1 gegen den FC Porto am 18. Februar)
Der mit viel Hoffnung ins Hinspiel der Champions-League-Achtelfinals gestiegene FC Basel muss sich vom Gast aus Portugal dominieren lassen. Nur mit viel Glück retten die «Rotblauen» ein 1:1.
«Wir müssen mehr laufen.»
(nach dem 2:4 bei YB am 22. Februar)
Der Leader muss sich beim ersten Verfolger dominieren lassen und liegt nur noch 5 Punkte vor den Bernern. Basels Wortführer drücken sich nicht um klare Worte. «Diese Leistung ist nicht akzeptabel», schimpft Captain Marco Streller vor laufenden Kameras. Sousa gesteht dem Gegner zu, «mehr Intensität, mehr Tempo, mehr Torchancen, mehr Charakter» gezeigt zu haben - und warnt vor Arroganz im eigenen Team: «Nur das Shirt des FC Basel zu tragen, reicht nicht.»
«Wir wissen, wo unsere Grenzen sind.»
(nach dem 0:4 gegen den FC Porto am 10. März)
Basels erfolgreiche Champions-League-Kampagne nimmt ein jähes Ende. Kurz nach der Pause bricht Basel im «Drachenstadion» ein, mit dem Gesamtskore von 1:5 scheidet der FCB in den Achtelfinals aus.
«Ich hoffe, mit 60 auch noch Trainer zu sein»
(vor dem 6:0 über Aarau am 3. April)
Der Gegner verbreitet - trotz des neuen Trainers Ponte - nicht wirklich Angst und Schrecken. Sousa macht sich Gedanken über seine längerfristige Zukunft. Im Spiel schont er mehrere Spieler. Trotzdem führt der FCB schon zur Pause mit 5:0 und feiert den höchsten Saisonsieg.
«Ein Final müsste mit den besten Spielern stattfinden»
(nach dem 3:1 im Cuphalbfinal gegen St. Gallen am 9. April)
Basel wahrt sich die Chance auf das Double. Beim Angstgegner St. Gallen gewinnt er im Cup-Halbfinal mit 3:1 und trifft am 7. Juni auf Sion. Der Wermutstropfen: Embolo wird wegen eines Fouls verwarnt und ist für den Final gesperrt. «Das war kein Foul. Das war kein Gelb», ärgert sich Sousa, Embolos grösster Förderer.
«Meine Spieler sollen jetzt feiern, das haben sie sich verdient.»
(nach dem 0:0 gegen YB und dem damit gewonnenen Meistertitel)
Sichtlich befreit vom grossen Druck steht Sousa nach dem gewonnenen Titel Red und Antwort. Immer wieder erwähnt er dabei das Wort «Stolz».