«Wenn nicht jetzt, wann dann?», titelte Der Bund in der Samstagsausgabe. Gemeint ist YB, gemeint der erste Titelgewinn nach fast dreissigjähriger Durststrecke. Wie immer in den letzten Jahren ist man in der Hauptstadt auch heuer guten Mutes, dass die titellose Zeit (endlich) zu Ende gehen wird.
Eine Vorbereitung ohne Probleme
Gründe, warum dies in der Saison 2015/16 klappen soll, findet man zahlreiche. Kein Leistungsträger hat Bern verlassen, dafür sind mit Miralem Sulejmani und Loris Benito zwei international gestandene Spieler zum Team gestossen. Die Testspiel-Resultate stimmen ebenso zuversichtlich wie die Tatsache, dass YB sich akribisch und ohne Rückschläge auf die neue Saison vorbereiten konnte.
Hoffnung auf Kopf-an-Kopf-Rennen
Wie bei den YB-Anhängern schwingt wohl auch beim neutralen Fussball-Fan die Hoffnung mit, dass sich die kommende Meisterschaft doch etwas ausgeglichener präsentieren würde wie zuletzt. Denn obwohl Seriensieger Basel hin und wieder strauchelte, vermochte keiner der Konkurrenten Kapital daraus zu schlagen.
Auch YB nicht. Das Team von Uli Forte agierte insbesondere gegen die Underdogs alles andere als zwingend und stellte sich immer wieder selbst ein Bein. Das ewige Stolpern soll nun aber ein Ende haben, davon sind auch die SRF-User überzeugt. 43 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sehen die Berner nach Ende der Vorrunde an der Tabellenspitze.
Als Leader ans Gurtenfestival?
Ein bisschen Höhenluft möchte YB aber schon heute Samstag schnuppern - mit einem Sieg gegen den FCZ und der damit verbundenen möglichen Tabellenführung. Als Belohnung lockt ein Besuch beim Gurtenfestival.
Dieser muss aber erst verdient werden. So sagt Forte: «Wir müssen gegen Zürich 3 Punkte holen, damit die Spieler auf den ‹Güsche› gehen können. Wenn wir den Match nicht gewinnen sollten, wovon ich nicht ausgehe, dann gibt es nur eines: Nach Hause gehen, Storen runterlassen und ins Kissen weinen.»
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 17.07.2015, 22:00 Uhr.