Auf die Cup-Niederlage gegen Aarau hat YB am Donnerstag in der Europa League gegen Panathinaikos nicht reagieren können. Im Gegenteil, es setzte mit dem 1:4 den nächsten herben Dämpfer ab. Nun folgt die Frage, ob denn ausgerechnet im Liga-Derby gegen Thun eine Reaktion gelingt?
Für den bereits angezählten Trainer Giorgio Contini könnte das Kantonsduell zu einem Schicksalsspiel werden. Zu wenig zeigt sein Team spielerisch, zudem stimmen nun auch die Ergebnisse nicht mehr. Nach einer guten Phase mit fünf Siegen in Serie (davon allerdings nur zwei in der Super League), fehlt bei YB die offensive Durchschlagskraft komplett.
Gegen Aarau wirkten die Berner ideenlos, gegen Panathinaikos fiel der einzige Treffer nach einem gegnerischen Goalie-Fehler. Und die weiteren Torchancen wurden teils kläglich vergeben.
YB sehr heimstark
Nun gastiert mit Thun ein Gegner im Wankdorf, den YB nur zu gerne ohne Punkte wieder nach Hause schicken würde. Die Bilanz spricht denn auch für die Stadtberner. Von den letzten 10 Duellen haben sie nur eines verloren. Und in der Meisterschaft gab es seit 18 Partien keine Heimniederlage mehr.
Doch der Aufsteiger hat bisher überrascht. Erst am letzten Spieltag setzte es beim 1:3 gegen den FC Basel die erste Niederlage in der Super League ab. Wegen dem Cup-Out in der 1. Runde hatten die Berner Oberländer nun volle zwei Wochen Zeit, sich davon zu erholen.
Thun erstmals seit langem vorne
Blickt man nur auf die Tabelle, gehen die Thuner sogar als Favorit ins Duell. Mit dem 2. Platz werden sie für ihren starken Saisonstart belohnt, YB liegt zwei Ränge weiter hinten. Der Vorsprung beträgt allerdings nur zwei Zähler.
Das letzte Mal, als Thun als besserklassiertes Team in ein Derby ging, ist lange her. In der 4. Runde der Saison 2014/15, am 10. August 2014, war YB als 6. drei Plätze weiter hinten zu finden als der Kantonsrivale.
Die Trainerpositionen wurden damals von Uli Forte und Urs Fischer besetzt, zum Ende teilten sich die Teams beim 1:1 die Punkte. Zwei aktuelle Spieler könnten sich noch daran erinnern: Leonardo Bertone, heute bei Thun aktiv, damals bei YB nur Reservist. Neben Bertone sass damals auch Gregory Wüthrich auf der Bank. Der zu YB zurückgekehrte Verteidiger wird die Neuauflage verletzt verpassen. Gäbe es erneut ein 1:1, wäre Bertone wohl zufriedener als sein ehemaliger Teamkollege.