Kein Trainer in der Super League scheint so fest im Sattel zu sitzen wie St. Gallens Peter Zeidler. Ausgestattet mit einem Vertrag bis 2025 wirkt der Deutsche nicht so, als ob er derzeit um seinen Job fürchten müsste.
Nur 6 Punkte aus 9 Spielen
Dabei ist seine Ausbeute nach 9 Runden mit einem einzigen Sieg alles andere als berauschend. Jenen feierten die «Espen» Ende Juli beim Saisonauftakt in Lausanne, das mittlerweile das Tabellenende ziert. Danach holten sich die St. Galler nur noch mickrige drei Punkte – jüngst setzte es gar eine 2:5-Niederlage bei Aufsteiger GC ab.
Unbestritten kam die Natipause für Zeidler und sein Team zum richtigen Zeitpunkt, das mit einem 3:1-Sieg in einem Testspiel bei Urs Fischers Union Berlin Selbstvertrauen tanken konnte.
Präsident Matthias Hüppi will denn auch nicht von einer Krise, sondern wenn überhaupt nur von einer «Punkte-Krise» sprechen. Man dürfe nicht vergessen, dass der Klub mit dem gleichen System in den letzten beiden Saisons Super-League-Zweiter wurde und im Cupfinal stand.
Vorschnelles Handeln vermeiden
Seinem Trainer stärkte der Präsident den Rücken: «Zeidler passt perfekt zu unserer Idee, unterhaltsamen Fussball zu spielen.» Natürlich sei auch ihm bewusst, dass St. Gallen derzeit weniger Punkte auf dem Konto hat als gewünscht, so Hüppi. Doch es sei wichtig, «jetzt nicht in Hysterie zu verfallen».
Auch Captain Lukas Görtler teilt diese Meinung. Das «genaue Rezept» für das dringend benötigte Erfolgserlebnis kenne er zwar auch nicht, er warnte aber gleichwohl vor «falschem Aktionismus». Einen Grund für die unbefriedigenden Resultate hat der Deutsche aber ausgemacht: «Wir haben nicht so aggressiv gepresst, wie man es von uns gewohnt ist oder wie es unsere Spielweise eigentlich verlangen würde.»
Am Sonntag soll sich sein Team endlich mit dem 1. Heimsieg belohnen – ausgerechnet gegen Servette. Gegen die Genfer setzte es für die St. Galler jüngst nämlich eine 1:5-Niederlage ab.