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Turbulentes Ende im Klassiker Brecher-Freistoss vor dem Ausgleich sorgt für Diskussionen

Schiedsrichter-Chef Wermelinger bestätigt, dass der Freistoss vor dem Ausgleich zum 3:3 im Klassiker am falschen Ort ausgeführt wurde.

Es war ein denkwürdiger Abschluss in einem denkwürdigen Klassiker: Die Spieler des FC Basel jubelten in der Nachspielzeit ausgelassen mit den Fans über das 4:2, als Schiedsrichter Lukas Fähndrich nach VAR-Konsultation auf Abseits entschied und die Akteure zurück aufs Feld beorderte.

Sekunden später brachen im Letzigrund auf der Gegenseite alle Dämme. Statt 4:2 für die Gäste hiess es 3:3. Assan Ceesay hatte dem FCZ mit der allerletzten Aktion den Punkt gesichert .

Die Aktion vor dem Ausgleich sorgt allerdings für Diskussionen – und legt einen Fehlentscheid dar, der das 3:3 einleitete. Wir lösen auf:

  • Kein Abseits im Mittelfeld: Basel lanciert durch Pajtim Kasami den Konter zum vermeintlichen 4:2. Es riecht nach Abseits an der Mittellinie, weil FCZ- Torhüter Yanick Brecher noch nicht zurück ist. Doch FCZ-Spieler Akaki Gogia spielt den Ball nach Kasamis Pass allerdings noch mit dem Kopf. Fälschlicherweise wurde diese Szene als Offside taxiert, bestätigt Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger gegenüber SRF.
  • Stocker im Abseits: Kurze Zeit später ist es dann wirklich Offside. Basels 4:2 von Jordi Quintilla zählt nicht, weil der eingewechselte Valentin Stocker im Abseits steht, so Brecher die Sicht verdeckt und damit entscheidend in die Aktion eingreift, wie Wermelinger ausführt.
  • Brecher führt Freistoss am falschen Ort aus: Dann aber folgt die Situation, die wohl entscheidenden Einfluss auf das 3:3 hat. Brecher führt den Freistoss nach dem Stocker-Abseits nicht im eigenen Strafraum, sondern im Anspielkreis an der Mittellinie aus, wo das Abseits ursprünglich durch den VAR geahndet wurde. Das sei nicht korrekt gewesen, unterstreicht Wermelinger.

Die letzte Situation hätte es so nicht mehr gegeben. Aber wir müssen es akzeptieren.
Autor: Patrick Rahmen FCB-Coach

«Es ist natürlich entscheidend, ob der Freistoss im eigenen Fünfer oder an der Mittellinie ausgeführt wird», sagte FCB-Coach Patrick Rahmen im Anschluss an die verrückte Partie. «Die letzte Situation hätte es so nicht mehr gegeben. Aber wir müssen es akzeptieren.»

Zwar hat der VAR in diesem Fall nicht direkten Einfluss auf Ceesays Treffer gehabt, die Diskussionen um den Video-Assistenten werden aber nicht abebben. Auch wenn sich Basel an der eigenen Nase nehmen und sich den Vorwurf gefallen lassen muss, in der letzten Aktion zu dilettantisch verteidigt zu haben.

SRF zwei, sportlive, 30.10.2021, 20:10 Uhr ; 

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