Auf der Anzeigetafel leuchtete zwar ein 1:1, doch die Berner dürften sich nach dem Schlusspfiff im Wankdorf wie Verlierer vorgekommen sein. Sie hatten das Rivalenduell mit dem FC Basel dominiert. Die Statistiken unterstreichen dies:
- Das Abschlussverhältnis lautete am Ende 22:7 zugunsten von YB. Auf das Tor schossen die Berner 8 Mal, Basel nur 1 Mal.
- Auch das Eckballverhältnis sprach klar für das Heimteam (11:3).
- Nicolas Moumi Ngamaleu scheiterte vom Penaltypunkt und 3 Mal schepperte das Aluminium.
Der Berner Chancenwucher ist in dieser Saison keine Seltenheit. Immer wieder stand Trainer David Wagner nach der Partie vor das Mikrofon und sprach Lob für seine Equipe aus, gefolgt von einem Aber. Einem grossen Aber: YB braucht zu viele Topchancen für Tore.
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2 Siege in 7 Spielen
Dieses Manko, das eine Durchschnitts- von einer Spitzenmannschaft unterscheidet, ist bei «Gelb-Schwarz» in der aktuellen Spielzeit besonders ausgeprägt. Und es kostet dem Titelverteidiger Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Seit dem 23. Oktober hat YB in der Super League nur 2 Vollerfolge gefeiert – bei 3 Niederlagen und 2 Remis. Im gleichen Zeitraum hat Leader Zürich 5 von 6 Spielen für sich entschieden.
Freilich, die Belastung für die Bundeshauptstädter war wegen der Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase deutlich höher. Und zu allem Überfluss müssen sie sich seit dem Saisonauftakt mit Verletzungen herumschlagen.
Am kommenden Wochenende reist das viertplatzierte YB zum drittplatzierten Lugano, die nächste Knacknuss steht an. Geht man mit seinen Möglichkeiten wieder so fahrlässig um wie gegen Basel, wird es mit der Titelverteidigung – anders als in den Vorjahren – kein Selbstläufer, zumal der FCZ bereits 8 Punkte Vorsprung aufweist.