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Vom Krisenmanager zum Leader Der FCZ ist wieder auf der Sonnenseite

Gleicher Trainer, gleiche Spieler und doch ist alles anders. Bo Henriksen hat den FC Zürich für die vorderen Tabellenplätze eingestellt.

Bo Henriksen.
Legende: Ist mit dem FCZ gut unterwegs Bo Henriksen. Keystone/Patrick B. Kraemer

Nein, er sei nicht überrascht vom guten Saisonstart, versichert Bo Henriksen. Erst zehn Monate ist es her, da kam der dänische Trainer als Krisenmanager, um von der vergangenen Saison zu retten, was noch zu retten war. Nun ist er der Coach des Leaders. «Wir wussten, dass wir schwer zu schlagen sind», erklärt er seinen Optimismus und gesteht dann doch: «Mit dem 1. Platz habe ich nicht gerechnet.»

Entspannt sitzt der Trainer im Presseraum des «House of FCZ» in Schwamendingen. Die Spieler haben eben ihr Training beendet. Trotz der grossen Hitze hörte sich der abschliessende Trainingsmatch nach Spass an, mit Geschrei und Gelächter. Der FC Zürich meldet sich nach einem schwierigen Fussballjahr zurück auf der Sonnenseite.

Völlig anders als letzte Saison ...

Vier Runden und eine Cup-Partie sind zwar gar wenig, um vorauszusagen, wohin der Weg des FC Zürich führt. Aber klar ist, es geht wieder vorwärts. «Das Bild stimmt», sagt Henriksen. «Wir sind wieder positiv eingestellt. Es geht jetzt darum, etwas zu erreichen, zu überraschen.»

Als Henriksen im letzten Herbst die Nachfolge des glücklosen Franco Foda übernahm, stand der FCZ mit vier Punkten aus zehn Partien am Tabellenende und war eben im Cup am unterklassigen Lausanne-Sport gescheitert. «Wir mussten rasch etwas verändern. Wir mussten den Turnaround schaffen und die Mannschaft stabilisieren», blickt Henriksen auf seine Anfangszeit in Zürich zurück. Es waren einfache Methoden gefragt, eine leicht umzusetzende Spielweise.

Jetzt ist die Situation eine andere. Das Team machte in den ersten Spielen einen gefestigten und selbstsicheren Eindruck. Was es tat, tat es meistens mit Überzeugung, sei es verteidigen oder angreifen. 10:2 lautet das Torverhältnis nach vier Runden.

... und doch fast alles gleich

Die Spieler sind fast dieselben wie letzte Saison. Gezweifelt hat Henriksen an seiner Mannschaft trotz bisher nur punktuell vorgenommenen personellen Veränderungen nicht. Nur der Sturm machte ihm nach dem Abgang von Topskorer Aiyegun Tosin Sorgen. «Doch was soll ich jetzt sagen? Mit zehn Toren in vier Spielen kann ich schlecht zum Präsidenten gehen und ihm erklären, dass wir Millionen ausgeben müssen für einen Stürmer.»

Trotzdem hofft Henriksen, dass sich in der Schlussphase der aktuellen Transferperiode noch etwas ergibt. «Wir müssen schauen, was für uns übrigbleibt, vielleicht leihweise», spricht der Trainer über mögliche Zuzüge. In erster Linie hofft er aber, sein 27-Spieler-Kader etwas zu verkleinern.

Mit viel Gelassenheit kann er vor dem Spiel am Samstag gegen St. Gallen die personelle Situation analysieren. Das Team hat den Rücktritt von Blerim Dzemaili, den Verkauf von Tosin und den Abgang von Sportchef Marinko Jurendic souverän verarbeitet. Zudem ist kein einziger Spieler derzeit verletzt, was auch selten vorkommt. Für gewisse Dinge gibt es keine Erklärungen.

Resultate

Sportlive, Livestream auf srf.ch/sport, 19.08.2023, 16:00 Uhr ; 

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