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Vor dem 283. Duell FCZ – GC Henriksen: «Derbys sind für uns fast wie Heiligabend für Kinder»

Nach einer Sperre kehrt Bo Henriksen gegen GC zurück auf die FCZ-Bank. Der Coach ist heiss auf das Derby – auch wegen eines Fans.

Bo Henriksen hat dem FC Zürich verholfen, sich nach dem Absturz in der Hinrunde der vergangenen Saison nach und nach zu stabilisieren. Mittlerweile gehört der FCZ wieder zu den gefestigteren Teams in der Super League. Obschon der dänische Trainer eine Frohnatur ist und meist bestens gelaunt daherkommt, hat er seine Emotionen nicht immer im Griff.

Beim Auswärtsspiel der Zürcher am vergangenen Samstag bei Lausanne-Sport (0:0) fehlte Henriksen zum wiederholten Mal aufgrund einer Sperre. Pünktlich zum Zürcher Derby am Dienstag meldet sich der 48-Jährige aber zurück. «Ich würde natürlich immer gerne auf der Bank sitzen und muss zugestehen, dass ich in gewissen Situationen cleverer sein muss», meint Henriksen.

Bis in die Fingerspitzen motiviert

Das Derby hätte der FCZ-Coach nur sehr ungern verpasst, denn gemäss Henriksen ist die Derby-Atmosphäre einzigartig. «Ich liebe diese Spiele. Nur schon wenn ich sehe, wie gross die Anspannung der Spieler in der Kabine ist, bekomme ich Hühnerhaut. Es ist ein wenig wie Heiligabend für Kinder», lacht Henriksen.

Entsprechend wenig Motivationsarbeit muss der Trainer im Vorfeld der Partie leisten. Ohnehin sei die Stimmung im Team beim FCZ seit geraumer Zeit sehr gut – trotz den zuletzt überschaubaren Ergebnissen mit 3 Unentschieden in Serie. «Wir hätten eigentlich jedes Spiel bisher gewinnen können und sollten mehr Punkte auf dem Konto haben», glaubt Henriksen. Das bringe seine Mannschaft aber nicht aus der Ruhe, schliesslich herrsche zwischen Spielern, Trainerstaff und sämtlichen Klub-Mitarbeitern ein super Arbeitsklima.

Nur 1 GC-Sieg aus den letzten 13 Derbys

Einen wichtigen Part in der wiedergefundenen Konstanz des FCZ spielen auch die Fans. Sie sind auch ein grosser Antrieb für Spieler und Trainer. «In Tuggen (beim Cupspiel, Anm. d. Red.) kam ein Fan auf mich zu und sagte mir: ‹Jetzt müssen wir das Derby gewinnen!› Man spürt richtig, wie wichtig dieses Spiel für alle im Klub ist», erzählt Henriksen.

Bo Henriksen.
Legende: Beim letzten Zürcher Derby wurde er mit einem Sieg beschenkt Bo Henriksen. Andy Mueller/freshfocus

Der FCZ steigt als Favorit ins 283. Duell mit GC. Nicht nur, weil die Henriksen-Equipe in den bisherigen 7 Runden bereits 8 Punkte mehr gesammelt hat als die «Hoppers». Auch die Resultate aus der jüngeren Vergangenheit sprechen eine deutliche Sprache. Von den letzten 13 Zürcher Derbys konnte GC nur eines für sich entscheiden. Vor knapp einem Jahr gewannen die Grasshoppers mit 4:1 – Henriksen musste sich das FCZ-Debakel aufgrund einer Sperre von der Präsidenten-Lounge aus mitansehen. Es war das erste Derby des dänischen Trainers. Die nächsten und bisher letzten beiden gewann der FCZ.

Die 4 Direktduelle in der letzten Saison

Saison 22/23, 34. Runde FCZ 2:1 GC
Saison 22/23, 21. Runde GC 1:2 FCZ
Saison 22/23, 13. Runde FCZ 1:4 GC
Saison 22/23, 9. Runde GC 1:1 FCZ

Berner interessiert die Derby-Statistik nicht

Bruno Berner war damals noch Trainer in Winterthur und wechselte erst auf diese Saison hin zu GC. Entsprechend wenig kann der 45-Jährige mit diesen Zahlenspielchen anfangen. Berner sagt nüchtern: «Für mich ist es das erste Derby als Trainer. Und genau so nehme ich es: Derby 1.»

Nach den schwachen Leistungen vor der Nati-Pause und danach dem Cup-Aus bei Challenge-Ligist Sion zeigte sich GC am letzten Wochenende beim 1:1 gegen St. Gallen verbessert. Berner sagt denn auch: «Dieser Punkt hat uns richtig gut getan.» Nur allzu gerne würde GC gegen den FCZ da anknüpfen. «Wir müssen rennen, kämpfen und mit viel Herz spielen», so die Devise des Trainers.

Super League

SRF zwei, «Super League – Highlights», 24.09.2023, 19:00 Uhr ; 

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