«Wir haben uns das ganz anders vorgestellt», resümiert Pascal Schürpf treffend die (bisherige) Vorrunde des FC Luzern. Die Innerschweizer stecken im Tabellenkeller fest, seit der 3. Runde (mit einer Ausnahme-Woche) kamen sie nicht über den Barrageplatz hinaus.
Auch mit Interimstrainer Sandro Chieffo kam wenig frischer Wind – immerhin beendete der FCL am letzten Sonntag mit einem Punktgewinn gegen GC eine Serie von 4 Niederlagen am Stück. Unter Chieffo vervollständigten die Luzerner aber auch einen unrühmlichen Super-League-Rekord (seit detaillierter Datenerfassung 2007/08), der eine Hauptproblematik offenbart: In den letzten 4 Spielen sind sie immer innerhalb der ersten 4 Minuten in Rückstand geraten.
Mit Professionalität den Servette-Lauf stoppen
«Es hat sich vieles angestaut in den letzten Spielen», erklärt Schürpf und ist sich deshalb sicher: «Jetzt will jeder vor den Ferien noch einen raushauen.» Die Stimmung im Team sei fraglos angespannt. «Manchmal hilft das aber auch, um Energien freizusetzen, die man sonst nicht freisetzen könnte.»
Diese Energien werden im Abschlussspiel zu Hause gegen Servette bitter nötig sein. Die Genfer haben anders als die Luzerner einen Lauf und sich mit 10 Punkten aus den letzten 4 Spielen wieder auf Rang 6 vorgearbeitet. Wobei Chieffo scheinbar wenig Zweifel an einem erfolgreichen Saisonabschluss hat und von seinem Team überzeugt ist: «Es wird sehr professionell gearbeitet.»
Obwohl erst Ende November von der U21 ins Geschäft der Grossen eingestiegen, weiss Chieffo bereits genau, wie sich ein Trainer in heiklen Situationen bedeckt hält – Floskeln wie «Druck ist immer da» und «jedes Spiel ist speziell» sitzen beim 42-Jährigen. Speziell wird das Heimspiel gegen Servette für den Interimstrainer wohl insofern, als es auch sein letztes sein dürfte. Gerüchten zufolge wird ihn der derzeitige Vaduz-Coach Mario Frick beerben.