«Dr Goalie bin ig» konnten zu Beginn der Winterpause weder Guillaume Faivre noch Marco Wölfli mit letzter Überzeugung von sich behaupten. Beiden schien für die zweite Saisonhälfte der Platz auf der Ersatzbank beschieden.
Thuns Faivre hatte seinen Status als Nummer 1 in der Schlussphase der Vorsaison an Francesco Ruberto eingebüsst. Doch seit 4 Runden setzt Trainer Marc Schneider wieder auf die Routine des 31-Jährigen. Dieser Entscheid zahlt sich aus. Seither holten die abstiegsbedrohten Berner Oberländer 2 Siege und 2 Remis.
Wölfli schreibt ein Märchen
Ebenfalls unbesiegt seit seiner Rückkehr ins Tor ist YBs Marco Wölfli. Allerdings hält dessen Serie deutlich länger – seit Beginn der Rückrunde. Dabei sah es lange so aus, als würde Wölfli nach über 400 Pflichtspielen im Herbst seiner Karriere schlecht belohnt. Ein Rückblick:
- Dezember 2013 : Achillessehnenriss des langjährigen YB-Stammgoalies.
- Sommer 2014 : Die WM in Brasilien verpasst der damalige Nati-Ersatzgoalie.
- 2014-2018 : Erst Yvon Mvogo und dann David von Ballmoos hüten das YB-Tor. Wölfli absolviert in 50 Monaten als Ersatzgoalie bloss 15 Pflichtspiele.
Erst Von Ballmoos' Schulterverletzung im Januar brachte Wölfli zurück in die Stammformation. Nicht Loblieder auf seine Klubtreue, sondern Skepsis begleiteten Wölflis Comeback. YB lag zu diesem Zeitpunkt nur gerade 2 Punkte vor Basel. Und Wölfli stand sinnbildlich fürs berühmt-berüchtigte «Veryoungboysen».
- 2006 & 2009 : Mit Wölfli im Tor unterliegt YB im Cupfinal jeweils Sion.
- 2008 & 2010 : Mit Wölfli geht zweimal die Finalissima gegen Basel verloren.
Doch Wölfli hat nie lamentiert – und nun winkt ihm für seine ruhige Beharrlichkeit eine unverhoffte Krönung. Im diesem Sommer ist es 20 Jahre her, seit der damalige Junior des FC Solothurn zu YB wechselte. Gut möglich, dass der 35-Jährige dieses Jubiläum als Meister und Cupsieger begehen kann.
Sendebezug: SRF zwei, Super League – Goool, 15.4.18, 18:00 Uhr