Stammtorhüter David von Ballmoos muss an der Schulter operiert werden und fällt monatelang aus, sein rekonvaleszenter Ersatz Guillaume Faivre hat erst kürzlich wieder das Training aufgenommen: Die Torhütersituation bei den Young Boys ist nicht gerade rosig.
Eine kleine Hoffnung auf eine Rückkehr Faivres in den nächsten Tagen bleibt, doch die Berner müssen damit planen, einen ihrer Jungspunde aufstellen zu müssen: Leandro Zbinden (19) oder Abdullah Laidani (18). Letzterer hat im Cup ein nicht gänzlich überzeugendes Debüt gegeben , dürfte aber die Nase leicht vorn haben.
«Beide sind jung, motiviert und talentiert», so SRF-Experte Marco Wölfli. Der ehemalige YB-Goalie will sich aber nicht auf einen der beiden festlegen. «Sie trainieren beide seit einer Weile mit der 1. Mannschaft – das ist sicher ein Vorteil.»
Debüt – und gleich «Königsklasse»?
Trotzdem dürften die Aufgaben für die Berner mit einem unerfahrenen Rückhalt nicht leichter werden, zumal nach dem Spiel in St. Gallen (Samstag) nächste Woche bei Villarreal (Dienstag) die Feuertaufe in der Champions League auf einen der Youngsters warten würde.
«Es ist ein enormer Druck, das ist klar», so Wölfli, der selber auf der ganz grossen Bühne bereits gegen Teams wie Juventus oder Valencia brilliert hat. «Du willst allen etwas zeigen, den Fans, den Freunden und der Familie.»
Wölfli «nur» mental auf der Höhe
Oder sollte YB am Ende einfach seine Goalie-Legende Wölfli reaktivieren? «Das habe ich heute wohl schon an die 20 Mal gehört», erwidert der 39-Jährige lachend. «Vom Mentalen und von der Erfahrung her wäre ich sicher da, aber ich weiss nicht, wie der Körper mitmachen würde.»
Nach dem Augenzwinkern-Kommentar wird er aber ernst: «Für mich ist es keine Option. Zumal YB so gut aufgestellt ist im Tor, dass es mich gar nicht braucht.»