Die Young Boys durchleben gerade eine schmerzhafte Zeit. Am Samstagabend zogen die Berner in der Super League in Lausanne trotz Führung mit 2:3 den Kürzeren – es war ein Nackenschlag, der kaum mit dem zu vergleichen war, was sich eine Woche zuvor zugetragen hatte: Das Out im Cup-Halbfinal gegen Biel glich einer schallenden Ohrfeige.
Während der Halbzeitpause in Lausanne sprach YB-Sportchef Christoph Spycher erstmals über die Blamage im Seeland: «Die Mannschaft war am Boden.» Zum Wochenbeginn sah er «nur leere Gesichter. Es war die totale Enttäuschung zu spüren.»
Die Kritik an den eigenen Spielern hält sich in Grenzen: «Man kann der Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht professionell agiert hat. Auf der anderen Seite haben wir zu wenig Druck aufgebaut und uns zu wenige Torchancen herausgespielt – da müssen wir uns an der eigenen Nase nehmen.»
Lob an Biel
Zudem gab es verschiedene Faktoren, «die zu diesem Ergebnis geführt haben. Ohne die rote Karte (gegen Kastriot Imeri in der 77. Minute, Anm. d. Red.) hätten wir das Spiel gewonnen.»
Über den hochumstrittenen Penalty-Entscheid zugunsten der Bieler «müssen wir nicht mehr diskutieren», so Spycher. «Aber auch dann hatten wir noch Chancen.» Am Ende seien einige Komponenten zusammengekommen – nicht zuletzt der Fakt, dass Biel «mit seinen Möglichkeiten das Maximum herausgeholt und sich den Sieg verdient hat».