Nur zwei Teams sind seit dem Wiederbeginn in der Super League noch ungeschlagen. Eines davon ist wenig überraschend der Wintermeister und Leader FCZ. Der zweite Klub dieses exklusiven Duos kommt mit dem FC St. Gallen doch eher unerwartet. Nun droht eine der beiden Serien im Direktduell zu reissen.
FC Zürich: Das Verlieren verlernt
19 Punkte (6 Siege, 1 Remis): Trainer André Breitenreiter ist es beim FCZ gelungen, in kurzer Zeit eine Einheit zu formen: Vorne trifft Assan Ceesay am Laufmeter, hinten erhält Yanick Brecher ligaweit am wenigsten Gegentore. Und Blerim Dzemaili hat als 35-Jähriger nicht nur problemlos den Anschluss geschafft, sondern ist zur grossen Leaderfigur für die Jungen avanciert. Einer von ihnen ist Wilfried Gnonto, der sich zum «Edeljoker» mausert.
Gegen die «Espen» sind die Zürcher seit 5 Duellen unbesiegt – entsprechend gehen sie mit breiter Brust in dieses Duell. Zurecht, als bestes Heimteam der Super League möchten sie ihre Weste der Ungeschlagenheit auch gegen die formstarken Gäste wahren.
FC St. Gallen: Wiedergefundene Spielfreude
15 Punkte (4 Siege, 3 Remis): Nicht nur punktetechnisch backt St. Gallen kleinere Brötchen als der Leader, sondern auch was die Saisonziele angeht. Dank den 15 Punkten, welche die «Espen» in der Rückrunde bisher gesammelt haben, konnten sie sich ins gesicherte Mittelfeld absetzen. Nun schielen sie auf den Cup, wo die Ostschweizer im Halbfinal auf das unterklassige Yverdon treffen.
Auch wenn das 1:1 gegen Sion mit einem verschossenen Elfmeter in der Schlussphase zuletzt einem kleinen Dämpfer gleichkam, reisen die Ostschweizer optimistisch in den Letzigrund. Das dortige 1:3 im Dezember markierte für sie den Wendepunkt, danach verloren die St. Galler wettbewerbsübergreifend keines der acht Auswärtsduelle.
Zürcher Euphorie mit Folgen
Unbestritten macht es derzeit Spass, Fan einer der beiden Klubs zu sein. Besonders in Zürich ist um die Breitenreiter-Equipe ein regelrechter Hype entstanden. Wie der Klub jüngst bekannt gab , hat der Run auf Matchtrikots gar dazu geführt, dass die Zürcher mitten in der Saison ein neues Trikot lancieren müssen.
Wegen des sportlichen Höhenflugs war das Heimtrikot nämlich plötzlich ausverkauft. Da die Spezialproduktion anlässlich des Jubiläumsjahrs auch für die Profis keinen Nachdruck möglich macht, laufen die Zürcher nun für die letzten elf Runden in neuem Gewand auf – es passt zur verrückten Saison.