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Zurück an der YB-Seitenlinie Seoane: Nicht mehr der gleiche Trainer, aber der gleiche Mensch

Gerardo Seoane übernimmt erneut die Zügel in Bern. Der 47-Jährige kommt mit einem gefüllten Rucksack an Erfahrung.

Als Gerardo Seoane Bern im Sommer 2021 in Richtung Bundesliga verliess, war die YB-Welt noch eine andere. Die Young Boys hatten so eben auf eindrückliche Art und Weise den 4. Meistertitel in Serie eingetütet. Nur zwei Niederlagen und 29 Gegentore standen am Ende der Saison auf dem Konto.

Rund viereinhalb Jahre später findet Seoane in der Bundesstadt eine veränderte Ausgangslage vor. Der 47-Jährige, der am Samstag offiziell als Nachfolger des entlassenen Giorgio Contini vorgestellt wurde, übernimmt eine verunsicherte Mannschaft. Platz 5 in der Super League, 22 Gegentore in 11 Partien und Leistungsschwankungen vergleichbar mit einer Achterbahnfahrt veranlassten die Berner Chefetage zum erneuten Trainerwechsel.

Positive Gefühle

«Die Anfrage von YB hat in mir positive Gefühle ausgelöst. Ich habe natürlich sehr schöne Erinnerungen an die tolle gemeinsame Zeit. Ich habe das Gefühl, dass es der richtige Schritt ist», erklärte Seoane bei der offiziellen Vorstellung seinen Entscheid. Nach über vier Jahren in der Bundesliga will der gebürtige Luzerner nichts von einem Rückschritt wissen. «Ich bewerte meine Schritte nicht mit einem Daumen hoch oder runter.»

Die Rückkehr nach Bern ist keineswegs eine ins gemachte Nest. Analog zu seiner Entwicklung als Trainer gab es auch im Team diverse Umbrüche. Nur Christian Fassnacht und Sandro Lauper waren beim Abgang Seoanes vor vier Jahren bereits Teil des Kaders. Von der Qualität ist der neue Mann an der Seitenlinie dennoch überzeugt. «Wir haben eine spannende Mannschaft mit spannenden Leistungsträgern und mit jungen Spielern mit grossem Potenzial.» Auch an die Mär der fehlenden Leaderfiguren glaubt Seoane nicht. «Das Team hat genügend Spieler mit Persönlichkeit, die vorneweg gehen.»

Langfristige Zusammenarbeit geplant

Gleich geblieben ist Seoanes Chef in Bern. Christoph Spycher gibt zu, dass eine Trainer-Rückkehr auch heikel sein könne. Der Sportdirektor betont aber, dass es seit seinem Abgang viele Veränderungen gab und auch Seoane sich weiterentwickelt habe. «Er ist nicht mehr der gleiche Trainer, als er gegangen ist. Aber er ist noch derselbe Mensch.»

Spycher räumt auch ein, dass die Entwicklung auf der Trainerposition nicht den Erwartungen entspricht. Seit Seoanes Abgang wurden bei YB nicht weniger als vier Trainer vorzeitig freigestellt. «Wir wollen Konstanz auf dem Trainerposten und stellen uns eine langfristige Zusammenarbeit vor.»

Die erste Bewährungsprobe steht Seoane keine zwei Tage nach seinem Wechsel bevor. Im Heimspiel gegen Basel wollen die Berner am Sonntag (16:30 Uhr) auf die Siegerstrasse zurückkehren. An sein erstes Spiel gegen den FCB als YB-Trainer dürfte Seoane mit Freude zurückblicken. Gleich mit 7:1 schossen die Berner die Basler im September 2018 aus dem Stadion.

SRF zwei, «Sportflash», 31.10.2025, 20:00 Uhr ; 

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