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Test-Länderspiele Hitzfeld: «Wir werden diesen Sieg nicht überbewerten»

Nach dem 1:0-Erfolg gegen Brasilien haben die Schweizer Nati-Spieler den Moment des historischen Sieges genossen. Doch in die zurecht euphorischen Stimmen mischten sich mahnende Worte: «Die WM-Qualifikation ist viel wichtiger», betonte Ottmar Hitzfeld.

Stimmen

Resultate

Mit ihrer tollen Leistung hätte es die Schweiz verdient gehabt, das goldene Tor des Abends selber zu erzielen. Doch der brasilianische Aussenverteidiger Dani Alves machte der Schweiz ein Gastgeschenk und köpfelte eine Flanke von Haris Seferovic herrlich ins eigene Tor.

Erneut kein Gegentor

«Ein Sieg ist immer verdient», sagte Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld nach dem Spiel im St. Jakob-Park. «Wir haben uns nicht versteckt und gingen oft in den Abschluss.» Doch er sei Realist genug, um diesen Sieg richtig einordnen zu können: «Ich sehe unsere Stärken genauso wie unsere Schwächen. Wir werden diesen Sieg nicht überbewerten, denn viel wichtiger sind die Spiele in der WM-Qualifikation.»

Hitzfeld freute sich vor allem darüber, dass sein Team auch im 4. Spiel in diesem Jahr keinen Gegentreffer zugelassen hat. Timm Klose zeigte an der Seite von Philippe Senderos eine tadellose Partie und stellte unter Beweis, dass er eine valable Option für die Innenverteidigung ist.

Viel Zug zum Tor

Namentlich lobte Hitzfeld Haris Seferovic, der als einzige Sturmspitze zu zahlreichen Chancen gekommen war. «Ich bin sehr zufrieden mit unserem Spiel nach vorne», so sein Fazit. Die Offensive, die bisher in diesem Jahr in 3 Spielen zuvor erst 1 Tor zustande gebracht hatte, zeigte sich gegen Brasilien mit viel stärkerem Zug zum Tor als zuletzt.

Dzemaili mit «bester Leistung»

Als Mann des Spiels darf sich allerdings Blerim Dzemaili feiern lassen: Der defensive Mittelfeldspieler packte seine Chance und drängte sich für einen Stammplatz auf. «Das war sicherlich eines meiner besten Spiele für die Nati», freute sich Dzemaili, der im kommenden WM-Quali-Spiel in Island als Ersatz für Captain Gökhan Inler vorgesehen ist. «Wir haben gesehen, dass wir mit jeder Mannschaft auf dieser Welt mithalten können.»

Glückliche Debütanten

Zu einem besonders schönen Jubiläum kam Torhüter Diego Benaglio, der sein 50. Länderspiel bestritt. «Grundsätzlich habe ich mehr Arbeit erwartet», sagte er. «Hoffentlich können wir das Selbstvertrauen mitnehmen.» Auch Fabian Schär («es war fantastisch!») und Michael Lang, die beide in der 2. Halbzeit eingewechselt wurden, dürften ihr Länderspiel-Debüt nie vergessen.

Scolari nicht beunruhigt

Für Brasilien jedoch ist 45 Tage nach dem Triumph beim Confed Cup der Start in die WM-Saison völlig missglückt. Das 0:1 gegen die Schweiz bedeutete die erste Niederlage seit 11 Spielen.

«Seleçao»-Trainer Luis Felipe Scolari zeigte sich jedoch nicht allzu beunruhigt. «Wir hätten nach der 1. Hälfte auch in Führung liegen können.» Verteidiger Thiago Silva anerkannte, dass die Schweiz die bessere Equipe gewesen sei. «Die Räume, die wir benötigen, haben wir gegen die Schweizer nicht erhalten.»

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