- Der amtierende Europameister Portugal lanciert die Mission Titelverteidigung in Budapest gegen Ungarn mit einem zu hohen 3:0-Sieg.
- Cristiano Ronaldo erzielt vor über 55'000 Zuschauern seine Treffer Nummer 10 und 11 an einer EM (Rekord!) und ist zudem der erste Spieler, der an 5 EURO-Endrunden gespielt hat.
- Im Schlagerspiel der Gruppe F verliert Deutschland gegen Frankreich mit 0:1.
«Nomen est omen» gilt nicht immer. Dies haben Ungarn und Portugal im ersten Spiel der «Hammergruppe» F bewiesen. Vor über 55'000 Zuschauern in der Puskas Arena in Budapest kam der amtierende Europameister zu einem schmeichelhaften 3:0-Sieg.
Schon 2016 waren Portugal und Ungarn aufeinander getroffen. Doch im Gegensatz zum damaligen 3:3-Spektakelremis war die Partie vor fast ausverkauftem Haus – trotz letztlich klarem Resultat – eine eher zähe Angelegenheit. Die Portugiesen taten sich lange Zeit schwer mit den tief stehenden Ungarn. Erst kurz vor Schluss fand das Team von Fernando Santos Lösungen:
- 84. Minute: Der eingewechselte Rafa Silva bringt den Ball zur Mitte. Dann kommt es zu einer unfreiwilligen Bundesliga-Koproduktion: Rafael Guerreiro (Dortmund) zieht ab, Willy Orban lenkt unhaltbar für seinen Keeper Peter Gulacsi (beide Leipzig) ab.
- 87. Minute: Wieder ist Orban im Pech. Er stoppt Rafa Silva im Strafraum auf unerlaubte Art und Weise. Den fälligen Penalty verwandelt Cristiano Ronaldo sicher. Mit seinem 10. EM-Treffer lässt er Michel Platini (9) hinter sich und ist alleiniger Rekordhalter.
- 90. Minute: Ein schönes Zusammenspiel mit dem auffälligen Einwechselspieler Rafa Silva bringt Ronaldo in eine gute Position. Er umkurvt Gulacsi und netzt problemlos ein.
Vor dem späten Triple-Schlag der «Seleção» hatte Ungarns Szabolcs Schön die Portugiesen geschockt. Doch sein vermeintliches 1:0 (80.) für die Gastgeber wurde zurecht wegen Abseits aberkannt. Von den defensiv kompakten Ungarn kam in der Offensive ansonsten wenig.
Rekordmann Ronaldo war erstmals kurz vor der Pause in Erscheinung getreten, als er den Ball aus kürzester Distanz untypischerweise über statt ins Tor jagte. Eine weitere Bestmarke hatte «CR7» indes schon mit dem Anpfiff aufgestellt: Er ist der erste Spieler, der an 5 EM-Endrunden zum Einsatz gekommen ist. Bei jeder davon hat er mindestens ein Tor erzielt.
Im portugiesischen Spiel sorgte in Halbzeit eins vorab Diogo Jota für die Musik. In Sachen Erfolg war es jedoch eher ein klagender «Fado»: Der Liverpool-Akteur scheiterte gleich dreifach. Am vielversprechendsten war dabei eine Szene in der 40. Minute, als Jota aus knapp 10 Metern abzog. Sein Schuss aus der Drehung konnte Ungarn-Keeper Gulacsi jedoch auch nicht überrumpeln.
Nach dem Seitenwechsel deutete zunächst wenig darauf hin, dass Ronaldo und Co. aus dem Fado einen Triumphmarsch machen würden. Doch die Einwechslung des agilen Rafa Silva und die Unnachgiebigkeit von «CR7» liessen Portugal doch noch ideal in die «Hammergruppe» starten.
Ausblick: Baut Ronaldo den Rekord aus?
Portugal muss die Reise nach München antreten, wo am Samstag um 18 Uhr das Duell gegen Deutschland auf dem Programm steht. Dort strebt Ronaldo den Ausbau seines Torrekords an. Ungarn empfängt bereits 3 Stunden früher abermals in Budapest das französische Team. SRF zeigt beide Spiele live.