«Ganz Fussball-Europa respektiert euch Österreicher nach diesem Spiel um einiges mehr», schreibt ein SRF-User nach dem knappen Achtelfinal-Out gegen Italien in den Kommentarspalten. Tatsächlich dürfte der Schreiberling mit dieser Meinung recht haben.
An der Überraschung geschnuppert
Im Vorfeld des K.o.-Duells gegen die in der Gruppenphase furios aufspielenden «Azzurri» waren Österreich keine Chancen auf den Coup eingeräumt worden. Nicht am Stammtisch und gewiss nicht in den Wettbüros. In keinem anderen Achtelfinal war die Wettquote des Aussenseiters höher als jene von Österreich.
Auf dem Platz war der Unterschied am Samstagabend aber nur marginal, wortwörtlich. Marko Arnautovics vermeintliches Führungstor in der 65. Minute wurde erst nach der VAR-Intervention richtigerweise aufgrund einer knappen Abseitsstellung annulliert. Was wohl gewesen wäre, wenn die Österreicher in Front gegangen wären? Etwas viel Konjunktiv, wir werden es nie erfahren.
«Ein Gewinner, aber kein Verlierer»
So oder so, die Leistung der Mannschaft von Trainer Franco Foda hat viele Fussball-Interessierte vor dem TV mitgerissen. Vor allem zuhause in Österreich, aber nicht nur. Auch aus den deutschsprachigen Nachbarländern gab es im Netz zahlreiche positive Reaktionen auf den «heroischen Kampf», wie der österreichische Standard titelte.
Auch der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz liess es sich nach dem Aus nicht nehmen, der ÖFB-Auswahl für den geleisteten Effort zu gratulieren.
Enttäuschung bei den Spielern
Trotz der vielen gewonnenen Sympathien überwog bei den Spielern unmittelbar nach dem Schlusspfiff wenig überraschend die Enttäuschung. Joker und Torschütze Sasa Kalajdzic sprach vom «grausamsten Spiel in der gesamten österreichischen Fussball-Geschichte», Captain David Alaba hatte Mühe, im Interview überhaupt Worte zu finden.
Für Foda wäre «der Ausgleich über 120 Minuten verdient gewesen.» Statt mit dem Schicksal zu hadern, lobte der Coach aber die Einstellung seiner Schützlinge: «Was mich beeindruckt hat, war der Glaube der Spieler», so der Deutsche. Und fügte an: «Österreich kann stolz sein, die Mannschaft hat sich und das Land toll präsentiert.»