- Belgien macht an der EURO zum Vorrundenabschluss dank einem 2:0 über Finnland den Gruppensieg perfekt.
- Die unterlegenen Nordländer rutschen noch auf den 3. Rang ab und haben im Quervergleich mit der Konkurrenz keine allzu grossen Chancen aufs Weiterkommen.
- Dafür schnappt sich Dänemark dank einer 4:1-Schlussgala gegen Russland im Pool B das zweite direkte Achtelfinal-Ticket.
- Grund zur Freude hat auch die Schweizer Nati, die als Gruppendritter ebenfalls in der K.o.-Phase steht.
Nach langer Anlaufphase war der Bann in St. Petersburg beim Match Finnland vs. Belgien in der 74. Minute doch noch gebrochen. Bezeichnenderweise für das vorangegangene Scheitern der belgischen Offensive zeichnete sich ein Verteidiger aus und lenkte vor 25'000 Zuschauern das Spiel für den Favoriten in die gewünschten Bahnen.
Zwar hatte Thomas Vermaelen seinen Kopfball nur an den Pfosten gewuchtet. Der Ball prallte aber zurück an die Faust des Finnland-Keepers Lukas Hradecky und von dort in die Maschen zur Führung für die Fifa-Nummer 1.
7 Minuten später legte Romelu Lukaku prompt nach und merzte die Scharte im Namen der belgischen Angreifer aus. Das 2:0 war eine Co-Produktion mit Kevin de Bruyne und eine Reprise. Denn schon in der 63. Minute hatten die gleichen Protagonisten im Mittelpunkt gestanden und den Ball endlich ein erstes Mal versenkt.
Abruptes Ende der finnischen Hoffnungen
Nach der VAR-Konsultation wurde die vermeintliche Führung für Belgien aber aberkannt. Torschütze Lukaku hatte beim vorzüglichen Zuspiel von De Bruyne hauchdünn im Abseits gestanden. Die Erleichterung der Finnen war enorm, das Aufatmen fast schon hörbar.
Denn mit einem Punktgewinn hätten die defensiv überzeugenden und solidarisch kämpfenden Nordländer doch noch zu den Top 2 gehört. Die Fortsetzung stellte für sie dann aber alles auf den Kopf. An ihrer Stelle schnappte Dänemark das direkte Achtelfinal-Ticket.
Bei den Finnen selbst ist nun grosses Zittern angesagt. Mit nur 3 Punkten und 2 Minus-Toren besitzen sie im Kampf ums Weiterkommen nicht allzu vielversprechende Karten. Belgien als unbedrängter Gruppensieger disloziert derweil nach Sevilla, wo die «Roten Teufel» am Sonntag um 21 Uhr (live bei SRF zwei) auf einen Drittklassierten treffen.
Belgien spielt, Finnland hält
Vor der Pause noch hatte sich Belgiens deutliches spielerisches Übergewicht nicht auf der Resultattafel widerspiegelt. Die Weltnummer 1 beanspruchte 60 Prozent Ballbesitz und hatte 7 Abschlüsse aufs Tor. Dennoch stand bei den Finnen die Null, was indes auch für die Anzahl eigener Chancen galt.
Die aussichtsreichsten Möglichkeiten auf Seiten des Favoriten vergaben Lukaku (38.), der den Ball direkt in die Hände von Finnland-Keeper Hradecky köpfelte, sowie Jérémy Doku (42.). Der Abschluss des Stade-Rennes-Angreifers war zu wenig platziert, so dass ihn Hradecky entschärfen konnte. Der 31-jährige Leverkusen-Rückhalt agierte auch in der Folge noch einige Male überzeugend – bis zur für ihn verhängnisvollen 74. Minute.