Yann Sommer verschlug es die Sprache. «Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, auf den ganzen Staff», meinte er. Was sonst einfach mal schnell dahergesagt kommt, weckte beim Nati-Goalie einzigartige Gefühle. Sommer meinte es wirklich ernst. Das merkte man spätestens, als ihn nach einem kurzen Lächeln die Emotionen übermannten und seine Stimme zittrig wurde.
Ich habe die Unterstützung in der Nati noch nie so intensiv gespürt.
«Man lebt in diesem Turnier mit extrem vielen Emotionen», erläuterte er später im Gespräch. Danach ist Schluss. Sommer verabschiedete sich mit den Worten: «Ich bin einfach sehr, sehr stolz.»
Déjà-vu, aber besser reagiert
Zuvor sahen Sommer und Trainer Vladimir Petkovic im Hinblick auf das 0:1 der Spanier Parallelen zum Ausscheiden bei der WM 2018. Petkovic meinte: «Das ist uns schon gegen Schweden passiert», Sommer sprach von einem Déjà-vu. Damals hatte, wie gegen Spanien, ein Ablenker zum 0:1 für den Gegner geführt.
Heuer wusste die Schweiz aber zu reagieren. «Wir blieben ruhig, haben auf die Chance gewartet. Da hat uns die Erfahrung der letzten Jahre geholfen», war der Coach zufrieden.
Ich bin richtig stolz.
Auch Xherdan Shaqiri, der Torschütze zum 1:1, wählte nach der Partie positive Worte: «Unglaublich was diese Mannschaft gegen Spanien auf den Platz bekommen hat.» Er meinte damit auch, wie sich die Schweiz in Unterzahl ins Penaltyschiessen gerettet hat. «Ich bin richtig stolz», resümierte er.
Kampagne bleibt in guter Erinnerung
Stolz werden auch die Fans der Schweizer Nati sein. Die Stimmung, welche sie im Heimatland kreiert hatte, war auch der Mannschaft selbst nicht entgangen. Silvan Widmer dazu: «Ich habe die Unterstützung in der Nati noch nie so intensiv gespürt. Es war eine Freude, aufzulaufen. Es tut weh, diesen Traum nicht weiterleben zu können.»
Er strich auch die Stimmung im Team heraus. Sie seien näher zusammengerückt. Man habe die Familie vermisst, doch das sei «super erträglich» gewesen, weil die Stimmung im Team eben so gut war. So werden die Spieler ihre Zeit bei der EM wohl noch besser in Erinnerung behalten, als dies die Fans schon tun.