«Es wird ein unglaublicher Moment für uns als Team und als Nation. Wenn wir diese Dynamik beibehalten, schaffen wir das», sagte England-Captain Kane vor dem Halbfinal am Mittwoch gegen Dänemark. Als der grosse Traum von der Rückkehr nach Wembley perfekt war, marschierte Kane erneut vorneweg.
Der Kapitän führte seine «Halb-Götter» nach der magischen Nacht von Rom auf der Ehrenrunde stolz an und genoss sichtlich den euphorischen Jubel sowie die lautstarken «Football's-coming-home-Gesänge» der Fans. Für die Engländer ist der 27-Jährige plötzlich wieder der grosse Hoffnungsträger auf dem Weg zum 1. Titel seit 1966.
Zuhause solls klappen
Die beeindruckende 4:0-Gala im EM-Viertelfinal gegen überforderte Ukrainer befeuert auf der Insel den Glauben an den ganz grossen Wurf im Wohnzimmer Wembley. Bei der WM 2018 hatten die Hochbegabten aus England den Kampf um den Einzug ins Endspiel noch gegen Kroatien verloren (1:2). Dies soll sich vor 60'000 Fans nicht wiederholen, ebenso wenig wie die bittere Heimpleite bei der EM 1996 im Wembley gegen Deutschland.
Die grosse Frage wird trotzdem sein, ob die «Three Lions», von der Sun schon als «Semi Gods» gefeiert, der riesigen Erwartungshaltung auf der Insel standhalten. Er hoffe, sagte Kane, «dass wir die Emotionen nutzen können», er warnte aber auch: Bis jetzt spiele England zwar «ein grosses Turnier. Aber wir haben noch nichts erreicht.»
Respekt vor diesen Engländern
Nach seinem Tor gegen das DFB-Team war der Angreifer von Tottenham Hotspur auch gegen die Ukraine mit seinen Treffern in der 4. und 50. Minute der umjubelte Held. «Kane ist Roms König», titelte Il Messaggero .
Maguire und der eingewechselte Henderson mit seinem 1. Treffer im 62. Länderspiel sorgten schliesslich dafür, dass die Engländer zum 3. Mal nach 1968 und 1996 unter den besten 4 bei einer EM-Endrunde stehen.
Der Respekt vor diesen Engländern ist gross. Die Zeitung Marca aus Spanien, neben Italien einer der möglichen Finalgegner, schrieb: «Harry Kane führt den englischen Hurrikan an. England macht einem viel Angst.» England kehre, meinte der Corriere della Sera , «als EM-Favorit nach Wembley zurück». Angeführt von Harry Kane.