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Goretzka verlängert «Ära Löw» Spätes 2:2 gegen Ungarn: Deutschland wehrt Blamage ab

Dunkle Wolken statt Regenbogen-Stimmung in München: Soeben hatte Kai Havertz in Deutschlands letztem Gruppenspiel der EURO den hart erkämpften 1:1-Ausgleich (66.) erzielt; unter gütiger Mithilfe des sonst starken Peter Gulacsi, der sich bei einem langen Ball verschätzte. Ein Resultat, das dem Team von Joachim Löw das Achtelfinal-Ticket beschert hätte.

Doch die deutsche Freude währte nur kurz: 2 Minuten später stellte Andras Schäfer die ungarische Führung wieder her. Deutschlands Abwehr inklusive Keeper Manuel Neuer stellte sich bei einem schnellen Gegenstoss der Magyaren dilettantisch an. Es folgte ein rund 20-minütiges deutsches Schlussfurioso. Doch wirklich zwingend wurde die Löw-Elf selten.

Löws clevere Wechsel

Das Ende dieser Achterbahnfahrt war damit jedoch noch nicht erreicht. Der für Ilkay Gündogan eingewechselte Leon Goretzka traf aus einem Getümmel zum vielumjubelten 2:2 (85.). Damit verlängerte Goretzka auch die Ära von Trainer Löw, der nach der EM zurücktritt. Initiiert hatte den wichtigen Treffer übrigens der erst 18-jährige «Joker» Jamal Musiala, bei Bayern Teamkollege von Goretzka. Er war für Robin Gosens gekommen. Nach dem 2:2 war dann das Weiterkommen der DFB-Truppe nicht mehr gefährdet, Gruppenrang 2 bedeutet das Achtelfinal-Ticket.

Bundesligisten ärgern Deutschland

Ausgerechnet eine «deutsche» Co-Produktion hatte dem Team von Löw einen frühen Schock versetzt. Gleich mit der ersten Chance reüssierte Ungarn: Freiburgs Roland Sallai lancierte bei einem eigentlich gemächlich vorgetragenen Konter Mainz-Stürmer Adam Szalai. Dieser verwertete den Zuckerpass per Kopf zum 1:0 (11.). Er enteilte mit Matthias Ginter (Gladbach) und Mats Hummels (BVB) dabei zwei anderen Bundesliga-Spielern.

Die deutsche Reaktion fiel genauso vehement wie erfolglos aus: Zunächst verpasste Gosens am langen Pfosten nur knapp (17.). Dann traf Hummels' Kopfball die Latte, Ginters Nachschuss landete in Gulacsis Armen (21.). Doch die Druckphase erwies sich als Strohfeuer und wurde umgehend von den sintflutartigen Regenfällen in München gelöscht. Lange taten sich die Deutschen schwer mit den tiefstehenden, robust verteidigenden Ungarn. Selbst das 1:1 fiel nur unter gütiger Gulacsi-Mithilfe.

Das hintergründige Donnergrollen umrahmte die Stimmung aus deutscher Sicht ideal, die Stadt München gab gar eine Unwetterwarnung raus. Für etwas Farbe sorgte einzig ein Flitzer vor der Partie: Er tat mit einer Regenbohnen-Fahne seine Meinung zum Uefa-Entscheid kund, wonach die Allianz-Arena nicht als Zeichen der Toleranz im Regenbogen-Look leuchten durfte. Doch nicht nur das Wetter, auch die deutsche Leistung besserte sich in der Schlussphase. Der letztlich verdiente Lohn: der Einzug in die K.o.-Phase.

Nun kommt es schon im Achtelfinal zu einem echten Klassiker. England empfängt am Dienstag, um 18 Uhr das deutsche Team im Londoner Wembley-Stadion. Da werden Erinnerungen wach ...

SRF info, sportlive, 23.6.2021, 21 Uhr;

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