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Kein Nati-Sieg zum EM-Auftakt Ein roter Turban, eine Auswechslung und der VAR schocken die Nati

74 Minuten lang ist die Schweiz gegen Wales auf Kurs. Innert kürzester Zeit muss die Euphorie indes Ernüchterung weichen.

Oft liegen nur wenige Minuten zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Im Falle der Nati gegen Wales waren es deren 9. Es lief die 65. Minute, als Torschütze Breel Embolo nach seinem Treffer zum 1:0 beinahe den Doppelpack perfekt gemacht hätte. Das vorentscheidende 2:0 und damit ein grosser Schritt zum gelungenen Schweizer EURO-Auftakt lag in der Luft. Und wurde dann in 3 Schritten zunichte gemacht.

1) Die Auswechslung (66. Minute)

Die Verwunderung war gross und Xherdan Shaqiri wenig erheitert, als Vladimir Petkovic den «Kraftwürfel» vom Feld nahm. Zwar war Shaqiri abgesehen vom Eckball vor dem 1:0 nicht allzu viel gelungen. Doch mit dem Wechsel zum defensiveren Denis Zakaria zog sich die Nati erst recht in die Verteidigung zurück. Plötzlich waren die Waliser am Drücker.

SRF-Kommentator Sascha Ruefer vermisste in dieser Phase aber auch einen anderen Chef auf dem Feld: «Wo war Leader Xhaka nach der Auswechslung von Shaqiri? Ich habe ihn vermisst.» Vladimir Petkovic rechtfertigte sich nach der Partie: «Ich wollte mehr Kontrolle im Zentrum haben, mit Freuler und Zakaria höher angreifen. Wir sind dann aber tiefer gestanden.»

Video
«Wo war Leader Xhaka nach Shaqiris Auswechslung?»
Aus Sport-Clip vom 12.06.2021.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 15 Sekunden.

2) Der Mann mit dem Turban (74.)

Die auffälligste Erscheinung in den Reihen der «Drachen» war Kieffer Moore. Und das lag nicht nur daran, dass der 1,95 Meter grosse Mann nach einem Zusammenstoss mit Kevin Mbabu (16.) fortan mit einem roten Turban in die Kopfballduelle stieg. War Moore nach einer Viertelstunde noch an Yann Sommer gescheitert, machte er es kurz vor Anbruch der Schlussviertelstunde besser. Der Stürmer von Cardiff City, aus Schweizer Sicht bezeichnenderweise mit der Unglückszahl 13 auf dem Trikot, netzte zum 6. Mal im 18. Länderspiel ein – natürlich per Kopf.

3) Der VAR (86.)

Er kam, sah, traf, jubelte – und erstarrte dann. Mario Gavranovic netzte unmittelbar nach seiner Einwechslung zum 2:1 ein. Doch Schiedsrichter Clément Turpin formte mit seinen Händen das mittlerweile bei jedem Fussballfan gefürchtete Viereck. Und tatsächlich: Der Video Assistant Referee entlarvte Gavranovic in Sachen Abseitsposition als Übeltäter. Dass die Schweiz die erste Nation ist, der an einer EM ein Tor durch den VAR aberkannt wird, löst wohl auch keine stolzen Pioniersgefühle aus.

Video
Gavranovics Treffer wird vom VAR aberkannt
Aus Sport-Clip vom 12.06.2021.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 47 Sekunden.

SRF zwei, sportlive, 12.6.2021, 15 Uhr;

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