Die wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschobene Europameisterschaft soll im zweiten Anlauf am 11. Juni lanciert werden. Wie schon 2016 werden 24 Nationalmannschaften an der Endrunde teilnehmen und um Portugals Nachfolge buhlen. Nach den neuesten Entwicklungen zählt das dezentral durchgeführte Turnier noch 11 Spielorte in 11 verschiedenen Ländern.
Weniger als 45 Tage trennen die Organisatoren nur noch vom Anpfiff der Eröffnungspartie Türkei gegen Italien in Rom. Gemäss dem Uefa-Turnierdirektor Martin Kallen sei man auf Kurs, was den Stand der Vorbereitungen betrifft. Allerdings blendet der Berner Oberländer gegenüber SRF nicht aus, dass noch jede Menge Arbeit wartet und zum Teil täglich neu über die Bücher gegangen werden müsse.
Eine Abkehr vom Plan ist jederzeit möglich
Die Zuschauerfrage etwa ist ein entscheidender Punkt, der die Veranstalter laufend auf Trab hält. Auch wenn man sich das aktuell nur schwer vorstellen kann, sollen sämtliche Matches vor Publikum ausgetragen werden. Kallen dazu: «Eine EM mit Zuschauern ist aktuell unser Leitszenario, das uns in der Planung Sicherheit geben soll.»
Entsprechend brachte der 57-Jährige kürzlich einen «Last-Minute»-Verkauf von Tickets ins Spiel. Allerdings könne sich bis zum Turnierstart bezüglich Covid-19 noch vieles verändern. Deshalb folgert der Schweizer Verantwortliche: «Wenn es die Situation schliesslich nicht zulassen sollte, wird eben nicht vor Fans gespielt.»
Freiwillige vor in Sevilla
Weil Bilbao und Dublin zum jetzigen Zeitpunkt keine Zusagen machen konnten, dass sie in gut 6 Wochen effektiv Besucher ins Stadion lassen dürfen, fielen sie beide kürzlich als EURO-Austragungsorte weg. An Bilbaos Stelle rückte Sevilla in der südspanischen Region Andalusien.
Laut Kallen stellt diese Rochade die Organisatoren vor zusätzliche Herausforderungen. «Das Stadion in Sevilla muss in den nächsten 3 bis 4 Wochen umgebaut werden. Zudem müssen innert sehr kurzer Frist 800 neue Freiwillige rekrutiert werden», führt er aus.