Eigentlich könnte sich Jordan Lotomba gemütlich zurücklehnen und sich auf die Ferien freuen. Er darf auf ein fussballerisch erfolgreiches Jahr zurückblicken. Nach seinem Wechsel von YB zu Nizza hat er sich auf Anhieb in der Ligue 1 zurechtgefunden und regelmässig gespielt.
Nur Corona stoppte Lotomba
Mit seinen Leistungen im Klub verdiente sich der 22-Jährige auch das erste Aufgebot für die A-Nationalmannschaft. Der Aussenverteidiger durfte über 90 Minuten im Testspiel gegen Kroatien Anfang Oktober 2020 ran. Weitere Einsätze im Team von Vladimir Petkovic blieben ihm nur wegen einer Erkrankung am Coronavirus Mitte November verwehrt.
Nun könnte er Verpasstes nachholen: Lotomba darf sich im EURO-Vorbereitungscamp in Bad Ragaz zeigen. Dabei hat er in diesem Jahr schon eine EM-Endrunde absolviert. Mit der U21, wo er zu den Leistungsträgern gehört, blieb er Ende März mit der Schweiz in der Gruppenphase hängen. Nun kann er sich für ein weiteres Kontinental-Turnier aufdrängen.
Ich habe in der Liga gegen Topleute wie Kylian Mbappé oder Neymar gespielt. Dort musste ich mich auch behaupten
Sein steiler Aufstieg kommt für Lotomba nicht überraschend. «Ich habe viel und hart dafür gearbeitet. Ich habe mir das verdient», sagt er. Den Zusatzaufwand mit der Nati nach einer langen Saison nimmt er gern auf sich, auch wenn er bis zum 1. Juni als einer von 3 Spielern noch aus dem Kader gestrichen werden könne.
Um das höhere Niveau in der A-Nati im Vergleich zur U21 macht sich Lotomba keine Sorgen. «Ich habe in der Liga gegen Topleute wie Kylian Mbappé oder Neymar gespielt. Dort musste ich mich auch behaupten», so der Aussenläufer. Er hätte auch kein Problem, wenn er von seiner bevorzugten rechten Seite auf links wechseln müsste, wie er das in Nizza schon mehrfach getan hat.
Polyvalent, unbekümmert und trotz langer Saison noch immer hungrig und ambitioniert: Gut möglich, dass für Lotomba der Höhepunkt des Fussball-Jahres erst noch bevorsteht.