So kurz nach dem Vorfall rund um Christian Eriksen sitzt der Schock noch immer tief. Einer, der die Situation kennt, ist Lutz Pfannenstiel. Der Ex-Goalie und SRF-Fussball-Experte musste einst selber auf dem Platz wiederbelebt werden – dreimal.
Er wisse, was Eriksen durchgemacht habe und deshalb sei die Situation für ihn vielleicht härter als für andere. «Letzte Nacht habe ich keine Minute geschlafen», so Pfannenstiel am Sonntag. Man sehe, dass eine Zehntelsekunde alles verändern könne.
Ich habe das Knie in den Solarplexus bekommen. Dann sind die Lungenflügel weggefallen und ich hatte keinen Puls und keinen Herzschlag mehr.
2003 stiess der ehemalige Torhüter in Diensten des englischen Vereins Bradford Park Avenue so unglücklich mit einem anderen Spieler zusammen, dass Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassagen notwendig wurden.
«Ich habe das Knie in den Solarplexus bekommen. Dann sind die Lungenflügel weggefallen und ich hatte keinen Puls und keinen Herzschlag mehr», erklärte der 48-Jährige im SRF-EM-Studio. Danach sei er zweieinhalb Stunden im Koma gelegen. Was zwischen Zusammenprall und Aufwachen im Spital passiert sei, wisse er nicht mehr.
Nach dem Aufwachen sei er zuerst für mehrere Stunden schockiert gewesen. Dann kam die Freude darüber, dass er noch am Leben war. «Nach zwei, drei Tagen hat man es dann kapiert und realisiert, dass es Wichtigeres im Leben gibt als Fussball.» Pfannenstiel habe danach seine Einstellung zum Leben komplett geändert – von «Kopf bis Fuss».