Seinen linken Unterarm ziert das Tattoo eines kleinen Jungen, der vor dem Wembley-Stadion steht und davon träumt, zu spielen. Dieser Traum hat sich für Raheem Sterling an der EURO 2020 nun schon 4 Mal erfüllt – und wie.
Der Manchester-City-Akteur erzielte 3 der bisher 4 Tore der «Three Lions», womit er mit Rekordmann Gary Lineker gleichzog. Dieser hatte an der WM 1986 als bislang einziger Akteur die ersten 3 Tore bei einer WM- oder EM-Endrunde für England geschossen.
Dass dies dem 26-jährigen Sterling ausgerechnet im Wembley gelang, machte das Ganze noch spezieller: «Ich habe immer gesagt, wenn ich bei einem grossen Turnier in Wembley spiele, werde ich treffen – in meinem ‹back garden›», sagte er nach dem Auftaktsieg gegen die Kroaten. Denn er habe immer davon geträumt, einmal der «König vom Wembley» zu sein.
Unweit vom Wembley aufgewachsen
Denn als Teenager war der in Jamaika geborene Sterling unzählige Male an der Arena im Nordwesten Londons vorbeigelaufen, er wuchs nicht weit entfernt von ihr auf. Schon damals träumte er davon, einmal in diesem Stadion für England ein Tor zu schiessen.
Dass er für England zum offensiven Schlüsselspieler würde, hatte nach der abgelaufenen Saison nicht unbedingt erwartet werden können. Sterling tat sich bei ManCity schwer, hatte bei Pep Guardiola zuweilen einen schweren Stand.
Southgates Vertrauen dreifach zurückgezahlt
Doch England-Coach Gareth Southgate glaubte weiter an seinen Schützling – und setzte ihn immer in der Startaufstellung. Dabei zog er ihn Stars wie Marcus Rashford, Jadon Sancho oder Jack Grealish vor. Im Achtelfinal gegen Deutschland rotierte Southgate gar Phil Foden raus, der Sterling bei City zuweilen den Stammplatz streitig gemacht hatte.
Nun geht es für Sterling, der mit England im Viertelfinal gegen die Ukraine erstmals auswärts in Rom antritt, um eines: Einen weiteren Sieg zu landen und für den Halbfinal sowie den allfälligen Final wieder ins Wembley zu kommen. Könnte Sterling mit England den ersehnten ersten Titel seit der WM 1966 feiern – davon hätte wohl nicht einmal der kleine Junge vor dem Wembley zu träumen gewagt.