Eine EM- oder WM-Endrunde ohne die Nati – man kann es sich hierzulande fast nicht mehr vorstellen. Knapp 10 Jahre ist es her, seit die Schweizer, damals noch unter Ottmar Hitzfeld, die Qualifikation für die EM 2012 verpasst haben.
Es war der einzige Ausrutscher in der jüngeren Vergangenheit. Inklusive der EURO 2020 war die Nati an 8 der letzten 9 Endrunden dabei. Damit steht sie besser da als beispielsweise die Niederlande und befindet sich auf Augenhöhe mit England (fehlte 2008 an der EURO) oder Italien (verpasste die WM 2018).
Und die Schweizer waren jeweils nicht nur dabei. An der laufenden EM steht man zum 4. Mal in Folge in der K.o.-Phase eines grossen Turniers. Nur Frankreich und Belgien können der Nati in dieser Hinsicht das Wasser reichen.
Nun hat die Schweiz erstmals überhaupt ein K.o.-Spiel an einer Endrunde gewonnen. Das Ausmass ist ebenso historisch wie das französische Scheitern:
- Die Schweiz steht erstmals seit 67 Jahren im Viertelfinal eines grossen Turniers.
- Für die Nati war es der erste Sieg gegen die Franzosen seit 29 Jahren.
- Seit 1960 sind der Schweiz gegen Frankreich nicht mehr 3 Tore in einem Spiel gelungen.
- Frankreich verpasst erstmals seit der WM 2010 wieder einen Viertelfinal.
Konstanz wird endlich belohnt
Mit dem Einzug in den Viertelfinal hat die Nati nicht nur Historisches erreicht. Sie hat sich auch für die Konstanz der letzten Jahre belohnt. Eine Konstanz, die angesichts der bitteren Achtelfinal-Niederlagen seit 2014 nicht immer die Anerkennung bekam, die sie verdient hatte.
Nun ist den Schweizern endlich der langersehnte – und immer wieder angekündigte – grosse Wurf gelungen. An Dramatik und Emotionen war dieser kaum zu überbieten. Oder wie es Nati-Trainer Vladimir Petkovic bezeichnete: «Dieser Sieg im Penaltyschiessen ist natürlich die Kirsche auf der Torte.»