Die Dänen kehren für das Spiel gegen Belgien erstmals seit dem Kollaps von Christian Eriksen wieder in das Kopenhagener Parken Stadion zurück. Der dramatische Vorfall hallt immer noch nach. «Es bedeutet alles, dass es Christian gut geht », sagte Trainer Kasper Hjulmand. Die Dänen entschieden sich, das Turnier «für Christian» zu beenden. Dabei steht der Europameister von 1992 bereits unter Druck. Nach der Auftaktniederlage gegen Finnland (0:1) ist ein Punktgewinn gegen Belgien fast Pflicht.
«Wir hoffen natürlich, dass wir in der Lage sind, etwas sportlich Aussergewöhnliches für Christian zu tun. Wir müssen versuchen, dies in etwas Motivierendes und Positives zu verwandeln», sagte Torhüter Kasper Schmeichel. Eriksen selbst hat aus dem Spital Motivationsgrüsse ans Team geschickt: «Jetzt werde ich bei den nächsten Spielen mit den Jungs des dänischen Teams jubeln. Spielt alle für Dänemark!»
Trainer Hjulmand hat seinen Spielern übrigens einen Einsatz gegen Belgien freigestellt. Bislang habe sich aber kein Spieler abgemeldet.
Dänemark verlor vor dem Start der Europameisterschaft in den letzten knapp drei Jahren nur zwei Begegnungen – jeweils gegen Belgien. Erst einmal trafen beide Teams bei einer Europameisterschaft aufeinander. In der Gruppenphase der EM 1984 drehten die Dänen eine belgische 2:0-Führung in einen 3:2-Sieg.
Witsel offenbar vor Blitz-Comeback
Bei den Belgiern könnte Axel Witsel nach seinem Achillessehnenriss überraschend früh sein Comeback feiern. Der 32-Jährige hatte sich die Verletzung am 9. Januar zugezogen. Er steht nun erstmals wieder im Kader der «Roten Teufel». «Axel hat eine ganze Woche lang mit der Gruppe trainiert und ist dem Zeitplan voraus. Es ist ein Wunder», sagte Trainer Roberto Martinez. Belgien hat sein erstes Gruppenspiel gegen Russland deutlich mit 3:0 gewonnen.
Normal ist nach einem Achillessehnenriss für einen Fussballer eine Ausfallzeit von sechs bis neun Monaten. Schon die Berufung Witsels in die Equipe war deshalb eine Überraschung. «Mit einer Mannschaft, die auf 26 Spieler ausgeweitet wurde, kann ich dieses Risiko eingehen, er ist ein einzigartiger Spieler», begründete Coach Martinez damals seine Entscheidung.
Nun habe der Routinier «alle Tests bestanden – er ist spielfit», sagte Lieven Maesschalck, Physiotherapeut der belgischen Nationalmannschaft. Unverhofft könnte Witsel so vielleicht doch noch zum X-Faktor bei der Titeljagd der «Roten Teufel» werden.