Das «Wie» war Nils Nielsen egal. Vielmehr zählte für den Schweizer Nati-Trainer der Sieg im Auftaktspiel der Europameisterschaft gegen Portugal. Und sein Team schien seine Erwartungen zu erfüllen: Mit zwei frühen Toren startete es äusserst abgeklärt ins EM-Abenteuer in England.
Vom Start selbst überrascht
Dass ein 2:0 ein gefährliches Resultat ist, manifestierte sich nach dem Seitenwechsel innert sieben Minuten. Zu lange hatten die Schweizerinnen zu passiv agiert und bekamen dafür die Quittung mit dem prompten Anschluss- und Ausgleichstreffer. Entsprechend geknickt äusserte sich Kapitänin Lia Wälti nach dem Schlusspfiff und verwies auf den starken Anfang: «Die Enttäuschung überwiegt natürlich, wenn man so startet.»
Dass nach den beiden deutlichen Niederlagen der Schweiz ein derartiges Startfurioso gelingen würde, überraschte auch die Emmentalerin: «Zu Beginn lief es uns besser, als wir uns erhofft hatten.» Die frühe Führung avancierte aber immer mehr zur Bürde im Schweizer Spiel. «Wir sind im Anschluss zu tief gestanden und haben an Struktur und Aggressivität verloren», so Wälti.
Nun müssen zwei Exploits her
Auch Übungsleiter Nielsen zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Schweiz nicht den einkalkulierten Sieg einfahren konnte: «Dieses Resultat bedeutet, dass wir nun in den beiden kommenden Partien unbedingt punkten müssen.» Gegen die deutlich stärker einzuschätzenden Niederländerinnen und Schwedinnen kein leichtes Unterfangen.
«Warum wir mit der Führung im Rücken so viele Bälle verloren haben, ist mir unerklärlich», versuchte sich Nielsen in der Analyse unmittelbar nach dem Schlusspfiff. «Portugal war schneller und hat uns in der 2. Halbzeit unter Druck gesetzt.»
Zum Schluss nahm sich Nielsen, der einzig in der Schlussviertelstunde und in der Nachspielzeit einen Wechsel vornahm, auch selbst an der Nase: «Ich habe zu spät realisiert, dass die Portugiesinnen in ihrem Spiel taktische Änderungen vorgenommen haben.»