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England nicht unterzukriegen Comeback-Queens und eine Trainerin, die Geschichte schreibt

England ist an der Women's EURO mehr als einmal praktisch draussen – und holt nun den Titel. Im Fokus steht auch die Trainerin.

England hat keineswegs die perfekte EURO gespielt, war im Viertel- wie auch im Halbfinal nahe am Out – und dennoch haben die «Lionesses» in der Schweiz den Titel erfolgreich verteidigen können. Die Stehauffrauen von Trainerin Sarina Wiegman zeigten beeindruckende Comeback-Qualitäten.

England kommt immer wieder zurück

Die EM hatte mit einem Fehlstart und einer 1:2-Niederlage gegen Frankreich für die Titelverteidigerinnen begonnen. England meldete sich in der «Hammergruppe» aber eindrücklich zurück und schaffte nach einem 4:0 (gegen die Niederlande) und 6:1 (gegen Wales) als Gruppenzweiter den Einzug in die Viertelfinals. Und dort war ein erstes Mal fast Schluss.

England kämpfte sich gegen Schweden in den letzten Minuten von einem 0:2 zurück und rettete sich ins Penaltyschiessen. Dort hatte Schweden zweimal die Möglichkeit, den Sack zuzumachen. England zog aber ein erstes Mal den Kopf aus der Schlinge. Im Halbfinal gegen Italien wurde es noch dramatischer. Erst in der 6. Minute der Nachspielzeit kamen die Engländerinnen zum 1:1-Ausgleich. Und 1 Minute vor dem Penaltyschiessen war es Chloe Kelly – eine der Heldinnen im Endspiel – die ihr Team in den Final schoss.

Und auch gegen Spanien musste sich das Wiegman-Team vor den Augen von Prinz William zurückkämpfen. Zuerst von einem Rückstand in der regulären Spielzeit, dann auch noch im Elfmeterschiessen nach dem verschossenen Versuch gleich zu Beginn von Beth Mead. Weil später 3 Spanierinnen in Folge scheiterten und Kelly den letzten Versuch versenkte, verteidigte England den Titel – als erst zweites Team nach Deutschland.

Wiegman «unstoppable»

Geschichte schrieb auch Wiegman, die weiter an ihrem Mythos baut. Für die 55-jährige Niederländerin ist es der dritte EM-Titel in Folge. 2017 gewann sie mit ihrem Heimatland die Trophäe, vor drei Jahren setzte sie den «Lionesses» erstmals die europäische Krone auf. Wiegman schaffte als zweite Trainerin nach Tina Theune (1997, 2001 und 2005) den Hattrick bei Europameisterschaften.

Wiegman hatte England im September 2021 übernommen und nicht einmal 1 Jahr später zum ersten grossen Titel geführt. 2023 folgte beinahe der nächste Triumph, im WM-Final behielt allerdings Spanien mit 1:0 die Oberhand. Einziger Makel in Wiegmans Palmares: Die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris wurde verpasst.

Aber was nicht ist, kann ja (vielleicht) noch werden: Wiegmans Vertrag ist Anfang dieses Jahres bis 2027 verlängert worden.

Resultate

SRF zwei, sportlive, 27.07.2025, 17:00 Uhr ; 

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