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SFV zieht EURO-Bilanz Daubes Ambitionen, Sundhages Emotionen, Blancs Erkenntnis

SFV-Präsident Dominique Blanc, Frauenfussball-Direktorin Marion Daube und Trainerin Pia Sundhage ziehen nach dem Viertelfinal-Out Bilanz. Die wichtigste Frage bleibt indes noch unbeantwortet.

Allzu viel Schlaf hatte die Führungsriege des Frauen-Nationalteams nach dem Viertelfinal-Out gegen Spanien nicht genossen. Um 11 Uhr luden SFV-Präsident Dominique Blanc, Frauenfussball-Direktorin Marion Daube und Trainerin Pia Sundhage zur abschliessenden Medienkonferenz in Thun.

Die drängendste Frage wurde vorerst nicht beantwortet: Wie geht es weiter mit Sundhage, deren Vertrag Ende Jahr ausläuft? Daube sagte dazu: «Es ist in alle Richtungen alles möglich und offen.» Man werde sich jetzt die Zeit nehmen, «die ganzen Eindrücke zu verarbeiten».

Daubes Ziel: «Für alle Endrunden qualifizieren»

Die Zukunft ist ihr zufolge vielversprechend, die Anforderungen sind entsprechend ambitioniert: «Wir setzen uns selbst das Ziel, uns für alle Endrunden zu qualifizieren, sowohl im A-Team als auch im Nachwuchs.» Daube nutzte die Bühne, um einen Appell an die Medienschaffenden zu richten: «Bleibt dran, erhaltet die Aufmerksamkeit aufrecht.» Das Nationalteam sei «als Zugpferd vorangeschritten». Auch in der Women's Super League wolle man «den nächsten Schritt machen».

Das Treffen im Kultur- und Kongresszentrum bot auch Anlass, das bisherige Heimturnier Revue passieren zu lassen. Trainerin Sundhage gab zu Protokoll, «glücklich und stolz darauf» zu sein, was man in den letzten eineinhalb Jahren geleistet habe. Über allem stehe die Zusammengehörigkeit («togetherness»).

Sundhages Fazit: «Sogar für mich sehr, sehr speziell»

Das Out gegen Spanien sei natürlich eine Enttäuschung gewesen, in der Garderobe seien Tränen geflossen. Doch Sundhages Dank gelte dem Publikum: «Die Schweizer Fans haben uns zu Siegern gemacht, sie verliessen kaum mehr das Stadion.» Sie habe emotionale Momente erlebt: «Die Atmosphäre im Eröffnungsspiel in Basel und nun im Viertelfinal – das war sogar für mich sehr, sehr speziell.»

Die Schwedin mahnte zugleich an aufzupassen, dass der Boom im Frauenfussball nachhaltig bleibe. Sie habe in der Vergangenheit zur Genüge erlebt, dass die Aufmerksamkeit schnell wieder verblasse, wenn man nicht dranbleibe. Hilfreich sei da Social Media, das den Frauenfussball populär gemacht habe.

Blancs Erkenntnis: «Haben ein neues Publikum erschlossen»

Verbandspräsident Blanc, der ab August sein Zepter an Peter Knäbel weiterreicht, schwärmte vom Fanmarsch: «25'000 Teilnehmer – das ist grossartig, wahnsinnig! Es war interessant, während dem Marsch mit den Menschen zu reden. Das Turnier hat ein neues Publikum erschlossen. Es kamen viele Leute, die normalerweise selten ins Stadion gehen.» Für ihn, der beim Zuschlag der Turnieraustragung federführend gewesen war, eine Art Abschiedsgeschenk.

SRF zwei, Sportlive, 18.7.25, 21 Uhr

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