«Kein Kommentar dazu», antwortete Pia Sundhage an der Medienkonferenz unmittelbar nach dem Spiel auf die wiederholt gestellten Fragen nach dem Zeitspiel der Norwegerinnen. Die Nati-Trainerin machte einen durchaus genervten Eindruck, biss sich aber auf die Zunge und verzichtete darauf, die Fairness der Gegnerinnen anzuzweifeln.
Kontrolliert genervt
Keinen Hehl machte die Schwedin indes aus ihrem Unverständnis bezüglich der Anzahl nachgespielter Minuten in der zweiten Halbzeit. Sieben Minuten gab es nach der regulären Spielzeit von der rumänischen Schiedsrichterin Alina Pesu obendrauf.
Aus Sicht von Sundhage ein Witz, obschon aus den sieben Minuten im Endeffekt fast acht wurden. «Ich war sehr überrascht, als die Nachspielzeit angezeigt wurde», so die 65-Jährige diplomatisch. Sundhage wählte ihre Worte sehr bedacht, baute in ihren Aussagen immer wieder Pausen ein, als wollte sie ja nichts Unüberlegtes sagen.
«Das verspreche ich»
Gerade weil sie mit der Leistung und der Einstellung ihrer Spielerinnen im EM-Eröffnungsspiel sehr zufrieden war, erreichte die Enttäuschung über das Resultat bei Sundhage ein seit ihrer Tätigkeit als Nati-Trainerin unerreichtes Mass.
Die erfahrene Übungsleiterin lobte den Mut und den Charakter, den ihre Schützlinge an den Tag legten: «Wir fühlten uns bereit und das waren wir dann auch. Diese Niederlage ist nicht verdient.» Allzu lange will die Schwedin aber nicht hadern: «Heute bin ich überhaupt nicht glücklich, aber morgen gehen wir zurück zur Arbeit und holen das Beste aus diesem Team heraus», sagte Sundhage noch am Mittwochabend.
Die Nati-Trainerin liess die Möglichkeit vor versammelter Schweizer und internationaler Presse nicht aus, eine Kampfansage an den nächsten Schweizer Gegner am Sonntag auszusenden: «Wir werden Island das Leben schwer machen. Das verspreche ich.»